„Doktor Maxwells waghalsiger Zeitbetrug“ ist der nunmehr siebte Band der Reihe der „Chroniken von St Mary´s” von der Autorin Jodi Taylor.
In den bisherigen Bänden ist die Hauptperson Madeline Maxwell bereits durch viele persönliche Höhen und Tiefen gegangen. In diesem Band nun wartet eine große Herausforderung: Max ist schwanger, und möchte sich eigentlich wenig damit auseinandersetzen, dass ihrem Körper andere Grenzen gesetzt worden sind und dass ihre Zeit im St Mary´s Institut zeitlich begrenzt ist.
Insofern stürzt sie sich mit Feuereifer in die Planung der nächsten Mission, ist das St Mary´s doch ein Ort für historische Forschungen im engsten Sinne, denn die Mitarbeitenden können in speziellen Pods in die Vergangenheit springen, und dort Daten sammeln, Aufnahmen machen, katalogisieren und Legenden auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen. Nun sollte es eine ganz ruhige Mission werden. Das Observieren eines keltischen Dorfes, ganz ruhig, was sollte denn da schon schief gehen….
Natürlich so ziemlich alles: Die Historiker landen mitten in einer kriegerischen Auseinandersetzung und müssen die Belagerung der Burg überstehen, dafür können sie aber sogar den berühmten Anführer Arthur sehen. Sie geben die Daten eines von einem Druiden versteckten Schwertes an die Universität von Thirsk, den größten Geldgeber des St. Mary´s, preis.
Diese finden zurück in der heutigen Realität das Schwert, und nehmen es für Untersuchungen mit. Das jedoch löst eine Kette an Unfällen und Plagen in dem Landstrich aus, die Max zusammen mit ihren zwei Mitstreitern Peterson und Markham dazu bringt, das Schwert zurückzustehlen und in die Vergangenheit zurück zu bringen.
Natürlich klappt auch das nicht reibungslos, und so werden die drei im St Mary´s gebannt von allen wichtigen Aktivitäten, und das schlimmste: das St Mary´s bekommt einen neuen Aufseher, der wenig sympathisch alle Misstände im St Mary´s dokumentiert. Maxwell muss sich auch hier etwas einfallen lassen, sind doch bei einer Mission tatsächlich Historiker aufgrund einer Notrückholung in der Vergangenheit stecken geblieben. Die Rettungsmission beginnt….
„Doktor Maxwells waghalsiger Zeitbetrug“ fügt sich nahtlos in die Reihe um Madeline Maxwell und das chaotische St Mary´s Institut ein. Im Cover steht zwar der Hinweis, dass alle Bände auch einzeln voneinander gelesen werden können, jedoch würde ich persönlich die korrekte chronologische Reihenfolge empfehlen.
In diesem Band nun streiten die persönlichen Gefühle Maxwells über ihre eigene Zukunft und die des Instituts miteinander. Ihr Gewissen kann sie nicht dazu verleiten, einfach die Augen zu verschließen, auch wenn dies schmerzhafte Konsequenzen für sich selbst nach sich zieht. Hier ist mir einzig die Rolle von Leon als Ehemann und Vater etwas dünn ausgefallen.
Ansonsten sind die Charaktere wieder gewohnt liebenswert und chaotisch beschrieben. Und die Reise in die Vergangenheit sind immer wieder echte Höhepunkte. Jodi Taylor gelingt es umwerfend, die verschiedenen Zeiten mit ihren Farben und Gerüchen sehr bildgewaltig zu beschreiben.
Das ist eindeutig ein Vorteil dieser Reihe: man muss sich nicht auf eine historische Zeit festlegen, sondern reist mit Maxwell durch die Jahrhunderte. Das Treffen mit altbekannten und neuen Schurken ist da fast nebensächlich, die Lösung der Probleme auf Maxwells Art macht aber eindeutig Spaß beim Lesen.
Stellenweise empfand ich das Buch etwas als Lückenfüller zwischen zwei Hauptbänden, dann jedoch nahm die Geschichte wieder deutlich mehr Fahrt auf und ich war absolut zufrieden, in dem Buch abtauchen zu können.
Insgesamt ein schöner Lesegenuss mit kleinen Schwachstellen, im Vergleich der Bände nicht unbedingt mein Favorit, aber nichtsdestotrotz empfehlenswert. Spannend wird es nun, wie es mit Maxwells Zukunft und derer ihrer kleinen Familie weiter geht.
Meine Meinung: 8 von 10 Punkten