Die Tardis ist leider etwas unberechenbar. So kommt es auch, dass der Doktor und seine Begleiter Zoe Hariot und Jamie McCrimmon plötzlich in einem maschinellen Rad um einen der Saturnmonde feststecken. Zu ihrem Glück haben die junge Phee und ihr Roboter Macc die Landung der Tardis gesehen und befreien diese aus ihrer misslichen Lage.
Da dies ein Eindringen in den Konzernberiech ist (der Saturn und alles was dazu gehört ist kurz nach der Besiedelung in die Hände eines Großkonzerns gefallen, der edles Metall abbaut) werden der Doktor und seine Freunde zuerst einmal unter Arrest gestellt. Zoe kommt zum Glück aus einer Zeit die nur ein paar Jahre in der Zukunft liegt und beruft sich auf ein reguläres Gerichtsverfahren. Da kein Richter vor Ort ist, werden die drei unter Beobachtung bei der Bürgermeisterin des Saturnmondes gestellt, bis die Verantwortlichen von der Erde angekommen sind.
Zunächst erfahren die drei Reisenden etwas über die seltsame Gesellschaft in der sie sich hier befinden. Die Menschen werden in drei Klassen aufgeteilt, so dass immer genug Arbeiter vorhanden sind um das Metall aus den Minen zu fördern. In letzter Zeit kommt es aber immer wieder zu unvorhergesehenen Zwischenfällen, bei denen Maschinen zerstört werden oder Materialien einfach verschwinden. Verantwortlich werden natürlich die Jugendlichen gemacht, die angeblich gegen die Arbeitsbedingungen protestieren.
Die Bürgermeisterin wird zu einem neuen Tatort gerufen und der Doktor und seine Freunde begleiten sie. Auf dem Weg dorthin sieht der Doktor eine kleine blaue Gestalt, die sehr an die jüngste Tochter der Bürgermeisterin erinnert. Hat diese Figur vielleicht etwas mit dem Anschlag zu tun? Und was hat es mit dem schwarzen Anhänger auf sich, den Phee um den Hals trägt? Dieser ist scheinbar auch der Grund, warum die Tardis an den Saturnmonden Halt gemacht hat.
Mit seiner Geschichte „Rad aus Eis” steuert Science Fiction Autor Stephen Baxter seinen bescheidenen Teil zum Doctor Who Universum bei. Die Hauptfiguren sind der Doktor in seiner zweiten Inkarnation sowie dessen Begleiter, in Person des Schotten Jamie und der Astrophysikerin Zoe. Diese müssen durch verschiedene Irrungen und Wirrungen eine Bedrohung für die gesamte Menschheit aufhalten, wobei diese von jemand anderem ausgeht als man vorher erwartet.
Das Buch ist zum größten Teil mit einem personalen Erzähler aus der Sicht von Jamie oder Zoe beschrieben, wobei es auch kleinere Zwischenspiele gibt, in denen ein anderer Charakter der Geschichte der Hauptpunkt der Erzählung ist. Der Doktor selbst bleibt dabei Geheimnisvoll und wird immer nur aus den Augen der anderen beschrieben.
„Rad aus Eis” ist ein spannender Roman mit einem Doktor Who, den man in Deutschland bisher nur aus Erzählungen oder Rückblenden kennt. Dennoch ist es der Doktor. Er ist scheinbar unstrukturiert und chaotisch, hat aber auf alles immer eine Antwort parat. Auch in diesem Band kann der Leser mitverfolgen, wie aus einer scheinbar einfachen Situation etwas komplett anderes entsteht und was die Folgen eines Eingreifens in den Zeitstrom sein können. Fans der Fernsehserie werden diesen Band mögen, auch wenn dies nicht unbedingt der Doktor ist, den man nun kennt – egal ob es nun der neunte, zehnte, elfte, zwölfte oder der am liebsten verheimlichte Kriegsdoktor ist.