Fast über ein Jahr hat es keine neuen Serienabenteuer mit dem Zeit- und Dimensionsreisenden Doctor Who mehr gegeben. Wer den Doktor in Aktion erleben wollte, musste entweder auf frühere Abenteuer zurückgreifen(nacheinander erscheinen nun auch die Staffeln der früheren Doktor Inkarnationen), die alten Staffeln mit dem neunten (Christopher Eccleston), zehnten (David Tennant), dem elften (Matt Smith) oder sogar auch dem zwölften Doktor (Peter Capaldi) schauen, oder die Romane von Cross Cult und die Comics von Panini lesen.
Nun hat das Warten aber ein Ende, denn Peter Capaldi und Jenna Coleman als der Doktor in seiner zwölften Inkarnation und seine Begleiterin Clara sind zurück. Nach dem dramatischen Ende der achten Staffel, hat der Doktor sich zurückgezogen und verbringt sein Leben nun in relativer Abgeschiedenheit.
Dies alles ändert sich als einer der größten Feinde des Doktors seine Anwesenheit verlangt. Davros, der Schöpfer der Daleks verlangt kurz vor seinem Tode noch einmal den Doktor zu sehen um von ihm Abschied zu nehmen Doch der Doktor versteckt sich. Er kann sich noch gut an eine Prophezeiung seines Heimatplaneten Galifrey erinnern und scheut daher dieses Zusammentreffen. Im Mittelalter feiert er eine letzte große Party, bevor er zusammen mit Missy (Michelle Gomez) und Clara den Weg auf Davros Raumstation auf sich nimmt. Doch natürlich ist nichts so wie es scheint und so kommt es, dass sich die drei „Freunde“ auf dem Planeten Skaro wiederfinden.
Doch dies ist nicht das einzige was der Doktor und Clara in dieser Staffel erleben. Sie tauchen in einer Unterwasserstation auf, in der es scheinbar Spukt, in der aber ein seltsames Raumschiff geborgen wurde, oder stranden bei den Wikingern, wo sie ein Dorf vor falschen Göttern retten müssen. In dem ganzen Trubel erschafft der Doktor aber mit Ashildr (Maisie Williams) eine Unsterbliche, die ihn seine ganzen weiteren Aufenthalte auf der Erde verfolgen wird.
Eine der wichtigsten Geschichten ist eine Fortsetzung der Jubiläumsfolge zum 50. Geburtstag. Die Zygonen sind zurück und wollen mit ihrer Fähigkeit jede Gestalt anzunehmen die sie wollen die Menschheit unterjochen. Nur der Doktor und UNIT stehen dem Ganzen im Weg, denn Clara wurde schon zu Beginn der Rebellion ausgetauscht. Die einzige die es noch schaffen könnte den Aufstand der Zygonen zu unterdrücken ist Osgood (Ingrid Oliver), doch diese ist untergetaucht. Eine wahre Odyssee für den Doktor – den Herrscher der Welt beginnt.
Die schwerste Prüfung steht dem Doktor aber noch bevor. Einer von Claras Freunden wacht nach einem Tag ohne Erinnerung wieder auf und hat ein seltsames Tattoo im Nacken. Natürlich kann dies mal passieren, doch dieses Tattoo zählt die Minuten rückwärts. Der Doktor und Clara versuchen den Ursprung dieses Countdowns zu finden und stoßen dabei auf eine versteckte Straße, die Außerirdischen Zuflucht gewährt. Geführt wird dies von Ashildr, die nun Me genannt wird und diesen Todescountdown als Strafe für einen Verstoß gegen die Regeln anwendet. Es gibt nur zwei Möglichkeiten dem Tod zu entgehen. Entweder man wird erlöst, oder man gibt das Todestattoo an eine andere Person weiter. Da sie von Ashildr beschützt wird, glaubt Clara, dass sie nichts zu befürchten hat. Ein tödlicher Fehler. Nun liegt es erneut an dem Doktor dieses zu verhindern.
Die neunte Staffel der nun auch langsam in Deutschland überaus erfolgreichen Science Fiction Serie bringt wieder etwas Phantastik auf den heimischen Fernsehschirm. Chefautor und Executive Producer Steven Moffat beweist erneut, warum er die federführende Kraft hinter Doctor Who ist und zeigt seinen Fans dass sie immer das Unerwartete erwarten müssen.
Die Staffel an sich besteht fast immer aus Zweiteilern, die immer einen unglaublichen Cliffhanger haben. Dieses verführt natürlich dazu die Serie recht schnell hintereinander Wegzuschauen, denn wer möchte nicht wissen, warum der Doktor in der Unterwasserstation plötzlich als Geist auftaucht. Die Handlungen an sich sind zum größten Teil gelungen, manchmal aber nicht wirklich logisch. Persönlich hat es mich sehr gefreut den UNIT Doctor Who Fan Osgood wiederzusehen. Diese wurde in der letzten Staffel von Missy ausgelöscht, es ist Moffat aber dennoch gelungen diesen Fanliebling einigermaßen logisch erneut auf den Bildschirm zu holen.
Insgesamt kann man beim Schauen der Staffel aber unterschiedliche Entwicklungen der Figuren feststellen. Der Doktor fängt an Gitarre zu spielen und auch sein Schallschraubenzieher wird gegen eine Sonnenbrille ausgetauscht. Aber auch Clara ist nach dem Tod ihres Freundes wie ausgetauscht. Sie ist draufgängerisch und macht alles für den Kick. Sie kann dies aber alles auch, da der Doktor immer für sie da ist und sie nichts mehr zu verlieren hat.
Die neunte Staffel ist spannende Unterhaltung, die einen Doktor präsentiert, der sich nun ein wenig gefestigt und seinen neuen Körper akzeptiert hat. Der durchdachte Wahnsinn kommt nun mehr zur Geltung und es macht wirklich Spaß zuzuschauen. Besonders das erneute Aufeinandertreffen mit River Song ist wirklich amüsant. Diese weiß nicht, dass der seltsame ältere Herr ihr Ehemann ist und daher verhält sie sich völlig anders als sonst.
Als Bonusmaterial bietet die DVD Box über fünf Stunden Zusatzmaterial. Neben Audiokommentaren bietet die Box ein Interview mit Peter Capaldi und Jenna Coleman geführt von Will Wheaton, ein TARDIS Setbesuch, ein Einblick in die Requisite in den BBC-Studios in Cardiff, ein Rückblick für Staffel 8, zwei Prequels für Staffel 9, mehrere Deleted Scenes sowie die Dokumentationen The Adventures of River Song und Clara’s Journey in welcher ein Rückblick auf die vorherigen Aufeinandertreffen mit dem Doktor und den beiden Frauen gezeigt wird.