Nach dem letzten Abend den der Doktor (Peter Capaldi) mit seiner Ehefrau River Song (Alex Kingston) verbracht hat, ist er nun eigentlich nicht bereit für neue Abenteuer. Dennoch muss er sich noch um eine Gefahr aus dem All kümmern, da die Anhänger des Hydroflax auf der Erde gelandet sind und ihre Gehirne nun in die Körper von Menschen transferieren. Zum Glück wird New York nicht nur von der Polizei bewacht, sondern auch vom Superhelden „Ghost“ (Justin Chatwin) – bei dessen Entstehung der Doktor nicht ganz unbeteiligt war. Mit dessen Hilfe müssen sich der Doktor und sein Begleiter Nardole (Matt Lucas) gegen eine Übermacht Aliens konfrontiert sehen, die nur eins im Sinn haben – die Weltherrschaft.
So beginnt eine völlig neue Staffel mit dem Raum- und Zeitreisenden Timelord, der bei seinen Freunden aber auch seinen Feinden nur als „der Doktor“ bekannt ist und schon seit vielen Inkarnationen mit seiner TARDIS unterwegs ist. Damit enden seine Abenteuer aber noch lange nicht. Nach dem Überwinden des Trennungsschmerzes heuert er an einer Universität an und arbeitet dort als Dozent. Die Kantinenbedienung Bill (Pearl Mackie) ist begeistert von seinen Vorlesungen und ist daher immer wieder als Gasthörer dort zu finden. Dieses fällt auch dem Doktor auf, der sie in sein Büro einlädt und sie animiert das Studium aufzunehmen.
Doch kaum ist Bill mit dem Doktor in Kontakt getreten, häufen sich auch schon die seltsamen Ereignisse in ihrem Leben. Ein Kneipenflirt verschwindet plötzlich spurlos und taucht kurz darauf als seltsames Wasserwesen wieder auf, die neue WG entpuppt sich als Todesfalle und irgendwo tauchen auch mal wieder Daleks sowie der Erzfeind des Doktors, der Mater, in seiner Inkarnation als Missy, auf. Um letztere muss sich der Doktor besonders kümmern, da er geschworen hat sie zu einem besseren Menschen, beziehungsweise Timelord zu machen. Während dieser Zeit fungiert er als Wächter und muss eigentlich auf der Erde und in ihrer Nähe bleiben. Schnell wird ihm das aber zu langweilig, so dass er zusammen mit Bill und Nardole die TARDIS wieder anfeuert.
Die zehnte Staffel ist der langsame Abschied des zwölften Doktors. Erneut muss er wieder durch Höhen und Tiefen gehen und kommt meist durch sein taktisches Wissen, oder aber einfach durch das gewisse Quäntchen an Glück aus den brenzligen Situationen heraus, in die er unfreiwillig immer wieder hineingerät. Nach Clara ist er diesmal wieder mit zwei Begleitern unterwegs. Zum einen mit der neugierigen Bill, zum anderen mit dem außerirdischen Nardole, der vorher im Dienste von River Song stand und nun als Gewissen des Doktors agiert.
Die einzelnen Folgen sind an und für sich sehr unterhaltsam und auch vom Seltsamkeitsgrad mehr als passend für Doctor Who. Vor allem von dem Punkt an, ab dem Missy immer weiter ins Geschehen gerückt wird, nimmt die Geschichte immer weiter an Fahrt auf, bis zu einem mehr als überraschenden Ende in nicht nur einer Hinsicht. Zu viel wird hier aber noch nicht verraten, außer dass es bald noch ein abschließendes Weihnachtsspecial mit Peter Capaldi gibt.
Die nun bei Polyband erschienen Blu-ray Version der Serie bietet nicht nur eine hervorragende Bild und Tonqualität (auch wenn der Ton in den Episoden etwas leise ist), sondern auch eine Menge an Bonusmaterial. Dabei handelt es sich nicht nur um die typischen Making-offs, sondern auch um Blicke hinter die Kulissen, Zusammenfassungen und Ausblicke sowie erneut ein wenig Musik mit der „Doctor Who Houseband“ von bbc Wales.
Persönlich hat mir die zehnte Staffel gut gefallen. Die Episoden waren gut durchdacht und arbeiten erneut wieder nur auf ein Ende hin, welches die ganze Staffel über vorbereitet wurde. Die Ergänzung um Nardole ist wirklich hervorragend, denn Matt Lucas zeigt dabei, dass er nicht nur die seltsamen Figuren aus „Little Britain“ kann, sondern noch viel mehr. Wer den vollen „Doctor Who“ Genuss haben möchte, sollte die Serie in der Originalsprache sehen, auch wenn die Synchronisierung sehr gut ist. Ich freue mich nun auf das Special und bin sehr gespannt, wie der Doktor zwölfte Doktor sterben wird und was seine Inkarnation auslösen wird.