Die Tardis bringt den Doktor und Clara auf eine mehr als seltsame Welt. Auf der einen Seite sieht die Stadt die sie betreten aus wie im Mittelalter. Ritter, Burgen und Schlösser, die von einem Herzog regiert werden. Seltsam ist es jedoch, dass diese Ritter Laserschwerter tragen (ja, richtige Laserschwerter) und die Straßen von elektrischem Licht beleuchtet werden.
Beim Ankommen in der Stadt werden die zwei Reisenden sofort von einer Eskorte empfangen, die sie direkt zum Herzog bringt. Dieser hoffte auf einen Botschafter seines Erzfeindes Conrard, der die Stadt seit Jahren belagert. Natürlich ist der Doktor nicht dieser Botschaft, schmückt sich aber dennoch mit fremden Federn und gibt sich als heiliger Mann aus. Von diesem erwartet Herzog Aurelian gute Ratschläge und Unterstützung.
Kurze Zeit später taucht der richtige Botschafter Conrards auf. Bei einem Fest zu seinen Ehren versucht Clara im Auftrag der Herzogin mit ihm über das weitere Bestehen der Stadt zu verhandeln, doch scheinbar ist der Botschafter nur an den technischen Errungenschaften der Stadt interessiert. Auch bei einem späteren Gespräch in den Gemächern des Botschafters ändert sich nichts an dessen Desinteresse. Leider wird genau dieses Treffen Clara zum Verhängnis. Der Botschafter, sie und noch ein weiterer Ritter der Stadt werden des Hochverrats bezichtigt und aus der Stadt verbannt.
Kurz darauf erscheint eine neue Delegation am Hof des Herzogs. Diesmal kein Botschafter, sondern Suchende. Der Anführer dieser Ritter stellt sich als Lancelot vor, der mit seinen Rittern den „Heiligen Gral“ sucht. Viele von Aurelians Rittern schließen sich dieser Suche an, denn in ihrer Stadt selbst können sie nun nur noch den Tod finden. Auch der Doktor ist unter den Personen, die sich Lancelot anschließen, doch sein Beweggrund ist ein ganz anderer. Wer ist dieser Lancelot eigentlich, denn auch auf der Erde war er nur eine Sagengestalt und keine reale Person. Schon bald findet der Doktor – aber auch Clara ihrerseits heraus, das die Suche etwas viel Bedeutenderem gilt – dem Glamour.
Mit „Königliches Blut“ startet Autorin Una McCormack einen spannenden Dreiteiler um den Glamour, eines der verführerischsten und seltensten Artefakte des Universums. In diesem ersten Band werden zuerst einmal die Grundsteine für die Suche gelegt und auch erläutert, was der Glamour wirklich ist.
Ein schönes Mittel um dieses zu machen ist der Vergleich mit der Gralssuche der Ritter der Tafelrunde. Ebenso wie der Gral, ist auch der Glamour ein sagenhaftes Artefakt, welches man nie wirklich erreichen kann – außer man ist der Doktor und weiß wonach man suchen muss. Hierbei ist der Autorin auch wieder ein guter Bezug zur Fernsehserie gelungen, denn ihre Darstellung des Doktors ist wirklich hervorragend.
Generell ist das Buch in verschiedene Einheiten aufgeteilt. Zum einen gibt es den Handlungsstrang um Clara, die zuerst von ihrer Zeit mit dem Doktor, dann aber von ihrer Zeit als Verbannte berichtet. Daneben gibt es noch den Handlungsstrang von Hofberater Bernhardt, der in der Ich-Perspektive berichtet wie die Geschichte seiner untergehenden Stadt für ihn abgelaufen ist und wie sein Aufeinandertreffen mit dem Doktor war. Ein gelungenes stilistisches Mittel, bei dem nie zu viel verraten wird und wir als Leser mit den Wendungen und Überraschungen des Ich-Erzählers mitleiden.
„Königliches Blut“ ist ein gelungener Doktor Who Roman, der aber durch seine Auslegung auf drei Teile Lust auf mehr macht. Der Doktor ist mir in dieser Geschichte ein wenig zu kurz gekommen, dafür hatte man aber umso mehr von Clara als auch von den Personen, die auf dem Planeten leben, die er und Clara besuchen. Die bei Cross Cult erschienenen „Glamour-Chroniken“ sind genau die passende Lektüre um die Wartezeit auf die neue Staffel zu verkürzen.