Der letzte Kampf mit den Cybermen hat nicht nur das Leben von Bill Potts (Pearl Mackie) gefordert sondern auch den Doktor (Peter Capaldi) lebensgefährlich verletzt. Eigentlich ist es Zeit für seine Regeneration in den dreizehnten Doktor, da er sich aber nicht sicher ist ob er dies überhaupt möchte weigert er sich gegen diese Verwandlung. Da die TARDIS dies irgendwie spürt bringt sie den Doktor an den Südpol in eine längst vergessene Zeit zurück.
Dort angekommen trifft der Doktor auf seine erste Inkarnation (David Bradley). Dieser hat sich zum Ende seiner Lebenszeit auch dagegen geweigert sich zu regenerieren und ist nun eigentlich auf der Suche nach seiner TARDIS um in Frieden gehen zu können. Bevor es aber so weit kommen kann trifft er auf sein älteres Gegenstück und auch auf einen Captain (Mark Gatiss) aus dem ersten Weltkrieg der am Südpol eigentlich völlig fehl am Platz ist.
Bevor es aber zu einer Aussprache der drei Parteien kommen kann, werden die TARDIS sowie deren drei Insassen in ein seltsames Raumschiff gezogen. Dort hören sie plötzlich Stimmen und fordern das Leben des Kriegsdoktors. Als Austausch bieten sie ein Gespräch mit einer alten Bekannten an und kurz darauf steht Bill unverletzt und vor allem unverändert wieder vor ihnen und erklärt dabei, dass die Lebewesen auf dem Schiff sie gerettet haben. Auch wenn der Doktor (Nr. 12) dies nicht glaubt, nimmt er sie nach näheren Untersuchungen der seltsamen Glaswesen an Bord mit auf ihrer Flucht. Um weitere über die Glaswesen zu erfahren brauchen sie eine große Bibliothek, da die TARDIS des zwölften Doktors aber an Bord des Schiffes geblieben ist und man nun in der TARDIS des ersten Doktors reist gibt es nur einen einzige Alternative. Die Daleks…
Mit dem nun bei Polyband erschienen Special „Aus der Zeit gefallen“ endet eine große Ära im Doctor Who Universum. Die Zeit des zwölften Doktors ist abgelaufen und er weiß dieses auch, ist aber so wie einige seiner Vorgänger noch nicht bereit zu gehen. Dabei stellt er sich die Frage, ob er einfach aufgeben soll, oder ob er noch ein weiteres Leben leben soll. Dennoch gibt es noch Einiges, was er vorher abschließen muss, allem voran aber Trauern um seine letzte Begleiterin. Doch auch hier kommt ihm das Schicksal, beziehungsweise Steven Moffat als Autor zur Hilfe, so dass er in diesem Special auch Gelegenheit dazu bekommt.
Die Handlung an sich ist wirklich interessant. Erneut treffen verschiedene Doktoren aufeinander, wobei man diesmal mit Archivaufnahmen und David Bradley als Ersatzmann für den lange verstorbenen William Hartnell arbeitet. Bradley kennt sich ja mit der Figur aus, da er den Doktor ja schon im Special „Ein Abenteuer im Zeit und Raum“ zum 50-jährigen Jubiläum gespielt hat. Ihm gelingt es aber wirklich hervorragend den Doktor zu verkörpern und schlüpft geschickt in die Rolle dieser klassischen Figur, da er in seiner Rolle auch genau das Zeitbild der 1960er Jahre verkörpert. Frauen ins Haus und an den Herd. Da passt ein starker weiblicher Charakter wie Bill Potts nicht in sein Menschenbild, vor allem als sie ihm erzählt, dass sie Männer nur als platonische Freunde mag und lieber mit Frauen ausgeht.
„Aus der Zeit gefallen“ ist ein würdiger Abschluss für Peter Capaldi als Doctor Who. Er hat die Möglichkeit sich durch die Glasmenschen von allen seinen engen Freunden zu verabschieden. So sehen wir Zuschauer nicht nur Bill Potts wieder, sondern auch Matt Lucas als Nardole sowie Jenna Coleman als Clara, die einer der wichtigsten Anker für den Doktor war. Durch diese schafft er es auch einen Sinn für ein weiteres Leben zu entdecken und fügt sich in sein Schicksal.
Besonders interessant ist die Tatsache, dass Mark Gatiss nach einem kurzen Auftritt in der dritten Staffel nun eine tragende Rolle hat. Der gute Freund von Moffat und Mitproduzent von „Sherlock“ durfte Capaldi passend verabschieden und schließt durch seine Figur auch eine Lücke innerhalb der Doctor Who Kontinuität.
Als Doctor Who Fan ist dieses Special ein Muss. Vor allem, da damit der Grundstein für den dreizehnten Doktor gelegt wird, den der Zuschauer auch schon nach der Regeneration kurz bewundern kann und deren erscheinen in Fankreisen für einigen Diskussionsstoff gesorgt hat.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten