Zwei Jahre ist es her, seitdem Ärztin Doktor Gemma Foster (Suranne Jones) ihren Ehemann Simon (Bertie Carvel) vor die Tür gesetzt hat, da er sie mit einer jüngeren Frau betrogen hat. Eigentlich war sie zufrieden mit ihrem Leben. Ihr Sohn Tom (Tom Taylor) wohnt bei ihr und durch das komplette verschwinden von Simon können sie ihr Leben einfach so weiterleben. Doch nun ist er zurück und lädt seinen Sohn sowie seine ehemaligen Freunden nicht nur zu einer Wohnungseinweihung ein, sondern auch zu seiner Hochzeit mit Kate (Jodie Comer).
Als Gemma davon erfährt, gerät ihre Welt erneut ins Wanken, da sie eigentlich dachte Simon für immer los zu sein. Eigentlich hat sie am Tag der Hochzeit ein Date mit James (Prasanna Puwanarajah), da sie aber immer abgelenkt ist, da Tom auf der Party ist, beschließt sie zusammen mit James die Party zu sprengen. Als sie am Haus ankommt ist sie nicht nur von der Hausgröße völlig überrascht, sondern auch von den vielen die an dieser Feier teilnehmen. Nach den Festreden beginnt sie dann durchs Haus zu wandern um sich selbst ein Bild von der neuen Situation zu machen. Dabei wird sie natürlich von Simon erwischt, der neben dem Hass auf sie scheinbar noch immer eine gewisse Art von Verlangen zu verspüren scheint. Gemma entzieht sich dem Gespräch mit ihm und möchte am liebsten mit Tom nach Hause. Doch dieser ist unauffindbar.
Schon am nächsten Tag muss sie leider erneut erfahren, dass Simon nicht die netteste Person ist. Nicht nur, dass er es irgendwie geschafft hat Tom auf seine Seite zu ziehen, so dass er sogar bei ihm einzieht, er verspricht Gemma auch, dass sie es sein wird die dieses Mal klein beigeben wird. So beginnt ein neuer Kampf zwischen den beiden, bei dem jede Partei versucht noch den kleinsten Vorteil zu ziehen. Einmal Fotografiert Simon seine Ex-Frau völlig betrunken, ein anderes Mal schafft Gemma es Simon zu Sex zu überreden. Dies alles ist aber nur die Spitze des Eisbergs, denn plötzlich taucht ein neues Problem auf – Tom. Dieser soll von der Schule verwiesen werden. Doch anstatt am gleichen Strang zu ziehen versucht Simon auch hier wieder Gemma zu übertrumpfen.
Eigentlich hätte man die Serie schon nach der ersten Staffel abschließen können. Gemma hat ihren Ex-Mann aus der Wohnung werfen können und durch geschicktes Taktieren eigentlich sein Leben von Grund auf zerstört. Wie so oft, muss die zweite Staffel auf die Ereignisse der ersten Staffel noch eins draufsetzen, was dabei oft nicht zu Qualität der Serie beiträgt. Bei „Doctor Foster“ ist der Sachverhalt da zu Beginn nicht anders. Gemma verhält sich erneut völlig irrational und als Zuschauer denkt man mehr als einmal, warum sie sich jetzt erneut wieder so dumm verhält.
Dieses mag auch am Aufbau der Handlung liegen, da es zu Beginn der Serie nur die direkte Fortsetzung der ersten Staffel war. Erneut fällt sie wieder auf Simons alte Tricks rein und erneut ist sie wieder viel zu Neugierig und zu dumm. Plötzlich gibt es aber noch eine weitere Handlung, die den Ablauf der Serie komplett verändert. Nachdem sie so lange gegeneinander gekämpft haben, sollten sie nun wieder an einem Strang ziehen um für ihren Sohn das Beste zu erreichen, doch auch das gelingt dem ehemaligen Ehepaar nicht mal für einen Abend. Dennoch ist dadurch das komplette Seriengefüge auf den Kopf gestellt und man ist dadurch wieder in der Handlung gefangen.
Im Ganzen gesehen hat Polyband mit der Veröffentlichung dieser BBC Serie einen recht guten Riecher gehabt. An und für sich ist die Serie spannend und wenn man einmal angefangen hat, bleibt man auch dran und möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Das Ende der zweiten Staffel ist mehr als überraschend, im Nachhinein betrachtet hätte man damit aber rechnen können, wenn man die Hinweise in den sechs Folgen passend zusammengesetzt hätte.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten