Ohne große Promo-Phase erschien Ende Oktober 2022 das Studioalbum „Rolex für alle“ von dem Hamburger Rapper Disarstar. Sein Name: ein Wortspiel aus „Dieser“ und „Star“ sowie dem englischen Wort „Desaster“. Der Titelsong fordert nicht weniger als alles für alle – natürlich nicht wortwörtlich. Eine Kapitalismuskritik, die nicht neu ist, aber ich bisher nie in dieser Form auf einem Rap-Song gehört habe.

Vor dem titelgebenden Track, der auch eine Single war/ist, ist „Hunger“ zu finden. Ebenfalls eine Single, ebenfalls sozialkritisch und beschreibt, dass es für zu viele Menschen nicht mal in den Grundbedürfnissen genug Angebote gibt. Dann gibt es auch „Mode aus Paris“ und „Wollen was ihr habt“. Beides gelungene Tracks, die eine ähnliche Thematik haben. Letztgenannter vermengt es noch mit anderen ausformulierten Gedanken.
Aufhorchen musste ich beim Song „Supergirl“, der gegen Ende des Albums auftaucht, und das Sample des gleichnamigen Tracks von der Band Reamonn beinhaltet.
Aber auch Stücke wie „Alle broke“, „Pausenlos“ und vor allem auch das nachdenklich stimmende „Ode an die Traurigkeit“ machen Spaß und liefern den Soundtrack für eine gute Zeit, mit einigen guten Songs.
Dank einer markanten Produktion vom Göttinger Duo The Cratez gibt es hier einiges an Abwechslung und Disarstar sorgte für die Lyrics. Oft offensichtlich und damit unmissverständlich, deshalb aber nicht weniger schlecht. Im Gegenteil. Ich kann dem Album einiges abgewinnen und hoffe, dass es „bald“ ein siebtes Studioalbum geben wird. Und dann noch eines und noch eines.
Künstler: Disarstar
Albumtitel: Rolex für alle
Erscheinungsdatum: 28. Oktober 2022
Label: Four Music Local