„Die Zeichen der Furcht“ ist der zweite Band aus der Trilogie „Aus den dunklen Anfängen von Sherlock Holmes“. David Pirie beschreibt hierin fiktional das Leben von Arthur Conan Doyle, dem späteren Schriftsteller von Sherlock Holmes. Vorbilder für die Figuren Sherlock Holmes, Dr. Watson und den Bösewicht Moriarty sind im wahren Leben von Doyle zu finden.
Dieser trifft während seines Medizinstudiums in Edinburgh auf den etwas verschrobenen aber genialen Wissenschaftler Dr. Joseph Bell. Dieser hat bereits mehrfach die Polizei in kriminalistischen Fragen beraten, und als sein Assistent wird nun auch Doyle in die Geheimnisse der detektivischen Arbeit eingeweiht.
Im Roman erzählt Doyle selbst aus seiner Vergangenheit, das heißt er macht selber Querverweise an manche Begegnung oder Begebenheit, die ihn dann zu einem bestimmten Band bei Sherlock Holmes inspiriert hat. Dabei hat er stets einen ungelösten Fall vor Augen: der Mord an seiner Verlobten Elsbeth Scott. Sein Hauptverdächtiger wurde zu seinem größten Widersacher. Doch zunächst beginnt dieser zweite Band der Reihe mit skurrilen Morden in Edinburgh. Zunächst erkennen die beiden nicht die Zusammenhänge, doch bald wird klar, dass da ein Mörder umgeht, der das Morden mit Vergnügen oder sogar Kunstfertigkeit gleichsetzt.
Zeitgleich trifft Doyle in der Universität auf seine große Liebe Elsbeth Scott. Bell und er können ihr helfen, die mysteriöse Erkrankung von Elsbeths Schwester aufzuklären. Auch sie scheint mit den Morden in Verbindung zu stehen, und so wird Elsbeth zu ihrem eigenen Schutz aus Edinburgh weggebracht. Bell und Doyle kommen derweil dem Mörder immer dichter auf die Spur, doch können sie auch den nächsten Mord verhindern?
Neben den sehr gut beschriebenen Schauplätzen werden erneut die Figuren sehr lebendig. Und natürlich sind die Kriminalfälle alle ebenfalls interessant beschrieben. Vor allem die Erklärungen von Bells Rückschlüssen sind hier das spannendste. Und dass die beiden eben auch mal ins Leere laufen, und nicht mit jeder Vermutung immer sofort richtig liegen, ist ebenfalls sehr charmant, da nur allzu menschlich.
Insgesamt erneut ein spannender Band, der nahtlos an den ersten anknüpft. Man erfährt viel über sehr prägende Schicksalsschläge Doyles in dessen jugendlichen Jahren, die vielleicht den Grundstein zu den späteren Romanfiguren (in diesem Band vor allem der Figur des Moriarty) bildeten. Neben den spannenden Kriminalgeschichten ist David Pirie auch ein sehr lebendiges Bild der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts gelungen.