Auftragskiller Daniel Porter hat die Mission den Kongolesischen Warlord Emmanuel Besongua zu eliminieren. Dieses ist ein mehr als gefährliches Unterfangen, da Besongua von seinen Soldaten mehr als gut beschützt wird und auch überaus paranoid ist. Porter gibt sich als Reporter aus und versucht mit einem Taxi bei bürgerkriegsähnlichen Zuständen zumindest einen Weg bis zu seinem Hotel in Goma zu finden. Mit Glück kommt er da sogar auch an, muss das Hotel aber schon kurz darauf wieder verlassen, da seine Tarnung scheinbar aufgeflogen ist. Porter erhält einen Telefonanruf und muss daher sofort fliehen. Im Taxi reist er dann weiter zu seinem Kontakt, ohne zu wissen, dass er damit sein eigenes Schicksal besiegelt hat.
Gleichzeitig müssen Detective Henry Miles und sein neuer Partner Samuel Haden in Boston einen brutalen Mordfall aufklären. Durch einen Verkehrsunfall, bei dem die beiden Polizisten eine junge Frau anfahren, bekommen sie einen Hinweis auf ein verlassenes Haus. Als Miles und Sam dort ankommen können sie aber nur noch die stark verstümmelte Leiche eines Kongolesens entdecken. Dieser wurde brutal ermordet und dann an einem Kronleuchter aufgehängt. Der einzige Hinweis auf seinen Mörder ist ein kleiner Zettel, den der Tote immer noch verkrampft in der Hand hält.
Dieser Zettel enthält scheinbar keine genauen Hinweise. Miles kontaktiert dennoch seine Bekannte Carol Nolasco, die eine Expertin im Dechiffrieren von Nachrichten ist. Diese kann den versteckten Code recht schnell knacken, kann aber mit dem dort Geschriebenen nichts anfangen. Der einzige Hinweis ist eine sehr lange Straße, zu der Miles und Sam nun fahren, um eventuelle neue Anhaltspunkte zu finden. Zuerst können sie nichts Auffälliges entdecken, doch dann wird der dort verstecket Code immer offensichtlicher, so dass Miles und Sam nun scheinbar einen weiteren Anhaltspunkt zu Aufklärung ihres Mordes haben. Doch ist dies wirklich eine heiße Spur, oder wieder nur eine weitere Chiffre, die gelöst werden muss.
Benjamin Oechsle und Timo Kinzel haben es geschafft mit ihrer Hörspielserie „Die weiße Lilie“ einen spannenden Politthriller zu erschaffen, der dabei auch viele Elemente einer groß angelegten Verschwörungstheorie innehat. Dabei agiert die Handlung an zwei unterschiedlichen Schauplätzen. Einmal im Kongo, wo ein Auftragskiller einen größenwahnsinnigen Warlord zur Strecke bringen soll, und einmal die damit sehr eng verknüpfte Handlung in Boston. Dort werden nacheinander ehemalige kongolesische Flüchtlinge ermordet, damit ein schreckliches Geheimnis nicht ans Tageslicht kommt.
Die erste Staffel beinhaltet 3 CDs mit einer Gesamtspielzeit von knapp 2 ¼ Stunden. Zuerst muss man sich ein wenig in die Geschichte einhören, da man sofort mitten im Geschehen ist und erst später in Rückblicken die zu Beginn vorherrschende Situation erklärt wird. Doch dann ist die Handlung mehr als spannend und zieht den Hörer in einen Sog, der ihn gar nicht mehr aufhören lässt der Geschichte zu lauschen. Dafür sorgen aber auch die atmosphärische Musik sowie die gut ausgewählten Sprecher.
Zu den Sprecher zählen unter anderem Martin Sabel als Daniel Porter, Stephan Benson als Henry Miles, Timo Kinzel als Sam Haden, Holger Mahlich als Frank Monroe, Sonja Szylowicki als Carol Nolasco sowie Michael Ojake als Emmanuel Besongua. Dazu kommen in weiteren Rollen noch die Stimmen von Sven Matthias, Johannes Semm, Clemens Gerhard, Ibrahima Sonago, Eugene Boateng, Robert Levin, Justus Beckman, David Debrah, Annika Tenter, Jan David Rönfeldt, Sascha Rotermund, Ulrike Johannson, André Beyer, Tim Knauer, Tilman Borck sowie Oliver Böttcher.
Persönlich hat mich die erste Staffel von „Die Weisse Lilie“ sehr gut unterhalten. Die Handlung ist gut durchdacht und auch die Figuren erscheinen mehr als realistisch. Das Ende war wie nicht anders zu erwarten ein packender Cliffhanger, der die Vorfreude auf die zweite Staffel nur noch größer macht.