Bangkok Mitte der 1970er Jahre.
Während das Land für viele Hippies und Weltreisende durch spiritualistische Erleuchtung der Sinn des Lebens sein soll, nutzt Trickbetrüger Charles Sobhraj (Tahar Rahim) diese Reiselust um die Menschen um ihr erspartes, ihren Pass und sogar ihr Leben zu bringen.
Als Alain Gautier gibt er sich als reicher Diamantenhändler aus und lädt mit seiner Partnerin Monique (Jenna Coleman) immer wieder Touristen zu Partys in seinem Apartmentblock ein. Diese sollen dann animiert werden von ihrem Reisegeld Diamanten zu kaufen. Sollten sie das nicht machen, werden sie kurzerhand mit einem Abführmittel vergiftet.
Da die Touristen einfach davon ausgehen, dass sie krank sind, bleiben sie bei Alain und Monique und nehmen statt Medizin immer mehr von dem Gift zu sich. Nach und nach bauen sie körperlich stark ab, bis sie dann entweder Alain komplett hörig sind oder sie von ihm und seinem Partner Ajay (Amesh Edireweera) ermordet werden. Danach nehmen sie sich dann das Geld und sogar die Pässe der Opfer.
Ein gut durchdachtes Prinzip, doch Alains beziehungsweise Charles Arroganz kommt ihm dabei leider in die Quere. Bei einem Doppelmord, bei dem ein niederländisches Pärchen bei lebendigem Leibe verbrannt wurden, haben er und Ajay die Spuren nicht richtig verwischen können. Eigentlich wurde der Fall bei der Polizei schon zu den Akten gelegt, doch der Botschaftsmitarbeiter Herman Knippenberg (Billy Howle) nimmt sich des Falles an.
Nach und nach deckt er das Gefüge um den Betrüger Charles Sobhraj auf, doch leider hat er keine richtigen Beweise dafür. Doch Hermann gibt nicht auf und geht mit der Unterstützung seiner Frau Angela (Ellie Bamber) und der des Belgiers Paul Siemons (Tim McInnery) auf die Suche nach handfesten Beweisen. Durch einen glücklichen Zufall erfährt Herman in der britischen Botschaft von der Französin Nadine Gires (Mathilde Warnier), die den Fall dort gemeldet hat, man ihr dort aber nicht helfen konnte beziehungsweise wollte.
Jetzt beginnt die Jagd auf den Betrüger und Massenmörder, doch diesem gelingt es immer wieder sich aus den Fängen des Gesetzes herauszuwinden. Als Interpol sich einschaltet scheint sich die Lage zu ändern, doch werden Herman und seine Kollegen es wirklich schaffen Sobhraj die Verbrechen nachzuweisen, bevor er weitere Menschen für seine Zwecke manipulieren und ermorden kann?
Mit der 8-teiligen Miniserie „Die Schlange“ wurde das Leben des berüchtigten „Bikini-Killers“ Charles Sobhraj der in den 1970er Jahren sein Unwesen trieb widergespiegelt. Dabei wurde versucht den Ablauf der Geschehnisse weitestgehend passend darzustellen. Beim gesprochenen Wort kann man sich natürlich nicht sicher sein, so dass sich die Macher da einige Freiheiten herausgenommen haben.
Über die acht Episoden hinweg ist „Die Schlange“ eine spannende True-Crime Serie. Die Perspektiven und Zeitebenen wechseln oft, so dass sich für uns Zuschauer ganz langsam ein komplettes Bild der Abscheulichkeiten ergibt.
Hierbei ist es interessant zu sehen, wie sich Sobhraj immer wieder neu erfunden und andere in seinen Bann gezogen hat. Irgendwie ist es ihm immer wieder gelungen ahnungslose Touristen zu überzeugen und auszunehmen. Als das aber nicht mehr reichte, musste er zu drastischeren Mitteln greifen.
Mir persönlich hat die Serie wirklich gut gefallen. Die Mischung zwischen Dramatik, Krimi und Spannung war perfekt ausgewogen. Die Tatsache, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht macht das Ganze noch dramatischer. Zum Glück gibt es Männer wie Herman Knippenberg, die solche Verbrecher nicht einfach ungestraft davonkommen lassen wollen.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten