Von Jérémie Moreau gibt es nun Die Saga von Grimr zu lesen. Diese ist schon 2018 im avant-verlag erschienen und spielt im Island des Jahres 1783. Das Leben auf der Insel ist von extremer Armut und von Hunger geprägt. Der Junge Grimr verliert durch einen Vulkanausbruch seine Familie sowie sein Zuhause.
Neben der menschenfeindlichen und unerbittlichen Natur ist (vor allem) die Abstammung maßgeblich für den Wert eines Menschen. Der junge Waise mag nicht ein Leben als Bettler zu fristen und beschließt schlußendlich seine eigene Legende zu schaffen. Also, seinen Namen in die Sagen des Landes einzuschreiben.
Die Geschichte um Grimr ist tragisch. Dennoch kommt die Leserschaft nicht mehr aus dem Staunen heraus, wenn das Licht und die Landschaft hier in den Zeichnungen des Autors zur Geltung kommen. Auch das macht dieses Graphic Novel zu einem reizvollen Thema und Lesestoff.

Eine Hüne von einem Mann schaut mich vom Cover an. Rotes Haar, Fell, entschlossen. Im Laufe der Geschichte wächst Grimr zu eben dieser Person mit all seinen Facetten heran. Begleitet von verschiedenen Charakteren, die ihn auf die ein oder andere Art prägen.
Er wird Opfer von diversen Umständen, ihm wird geholfen, ihm wird Böses unterstellt und Grimr wird mit dem Satan verglichen, auch mit einem Troll. Seine Intentionen bleiben oft unerkannt, außer von ihm (ehemals) wohlgesonnenen Charakteren. Häufig werden sie nicht ihm, sondern göttlichen Umständen zugesprochen. Ihm wird seine Leistung, auch wahrscheinlich wegen der fehlenden positiven Abstammung, nicht anerkannt. Doch… Mehr mag ich nicht sagen. Doch, eines noch. Es lohnt sich durchzuhalten, zu lesen, zu reflektieren.