Eigentlich wollten Kommissar Pierre Niémans (Olivier Marchal) und seine Kollegin Leutnant Camille Delaunay (Erika Sainte) nur einen ehemaligen Kollegen von Niémans besuchen. Dieser Kollege ist eine der wenigen Personen, die Niémans als Freund bezeichnen würde. Als sie aber an dessen Haus ankommen ist der Mann tot – dahingerafft von der Pest.
Das Gelände wird natürlich sofort abgesichert und der Seuchenschutz alarmiert. Einem Verdacht folgend fahren Niémans und Camille zu einem weiteren ehemaligen Kollegen von Niémans. Auch dieser ist tot in seiner Wohnung und auch bei diesem war die Pest die Todesursache. Eigentlich sollte dies doch gar nicht mehr möglich sein…
Niémans und Camille beginnen mit den Ermittlungen und müssen feststellen, dass es da jemand auf Niémans alte Kollegen abgesehen hat, denn einer nach dem anderen wird mit einer Übertragung der Seuche ermordet. Steht auch Niémans auf der Liste des Mörders?
Schon kurz darauf werden Niémans und Camille zu einem seltsamen Ritualmord gerufen. Eine Kirche wurde in Brand gesteckt und während die Feuerwehr noch mit den Löscharbeiten beschäftigt ist, entdeckt sie die Leichen eines jungen Pärchens. Diese sitzen an Rücken an Rücken auf dem Fußboden und wurden aneinandergenäht. Einziger Hinweis ist ein buntes Band, welches beide um die Handgelenke hatten und das ein Hinweis auf neopaganes Festival in der Nähe ist.
Unter den Gästen hat die Polizistin Audrey (Lizzie Brocheré) schon mit den Ermittlungen angefangen. Diese ist ein totaler Freigeist und zufälligerweise auch eine Schülerin von Niémans. Alle Hinweise führen zum selbsternannten Priester des Festivals, der nicht nur Hochzeiten mit den bunten Bändchen abhält, sondern für die Tatnacht auch kein richtiges Alibi hat. Erschwerend kommt hinzu, dass man blutige Stoffreste in seinem Zelt findet. Kann die Lösung so einfach sein, oder ist das lange vertuschte Familiengeheimnis eher die Ursache für die Morde?
Nach diesem Fall hat sich Camille etwas Urlaub verdient. Allein genießt sie die Zeit am Strand der Côte d’Opale sowie die guten Essen in den Restaurants. Dort lernt sie auch eine Gruppe junger Männer kennen, die die baldige Vaterschaft von Paul feiern. Am nächsten Tag trifft sie einen verzweifelten Paul wieder, der seine Frau als vermisst gemeldet hat. Die örtliche Polizeibehörde hat diese Vermissten anzeige nicht ernst genommen, so dass Camille Niémans verständigt.
Zu ihrem Glück kommt ihr Vorgesetzter vom „Zentralbüro für Gewaltverbrechen“ auch sofort. Kaum ist er da, werden die beiden Zeuge eines schrecklichen Unfalls, der einen jungen Mann das Leben kostet. Doch war es wirklich ein Unfall, denn am Tatort findet man zwei Babypuppen, die ganz sicher nicht dem Opfer gehörten.
Niémans und Camille beginnen mit den Ermittlungen und finden kurz darauf die Leiche der vermissten Frau, die in einem nahen Waldstück verscharrt wurde. Bei ihr entdecken die Ermittler eine Stierfigur. Was hat es nur mit diesen kleinen Figuren auf sich? Die Lösung des Rätsels liegt im nächsten Opfer (welches Niémans noch retten kann), da der Mörder in der Reihenfolge der Tierkreiszeichen des Horoskops tötet. Doch wer kann es sein?
Zu guter Letzt wird Niémans von Marek Volsnic, einem Häftling in einem Gefängnis, auf seinem privaten Handy angerufen und ist um Hilfe gebeten worden. Dieser Häftling wurde schwer verletzt in der Zelle eines seiner ehemaligen Bandenmitglieder gefunden und befindet sich seitdem im Koma. Sein Kollege hatte leider nicht ganz so viel Glück, da man ihn nicht nur ermordet hat, sondern ihm auch noch die Augen entfernt wurden.
Während sich Camille wundert, warum ausgerechnet Niémans von einem Verbrecher angerufen wurde, geschieht ein weiterer Mord im Gefängnis. Wieder hat die Leiche keine Augen, was langsam auf einen Ritualmord beziehungsweise auf einen Racheengel hinweist, vor dem die Insassen panische Angst haben. Fast gleichzeitig entdecken Niémans und Camille, dass einer der Wärter ein kleines Nebengeschäft hat, doch ist er deswegen der Täter?
Jean-Christophe Grangé, das ZDF Montagskino und Edel:Motion entführen uns wieder einmal in die dunkle Welt der französischen / europäischen Ritualverbrechen. Mit einer dritten Staffel, die erneut wieder aus vier Fällen mit jeweils zwei Episoden bestehen, werden Kommissar Pierre Niémans und seine Kollegin Leutnant Camille Delaunay wieder in düstere Ermittlungen geschickt, welche die „gewöhnliche“ Polizei bis an ihr äußerstes gebracht hätte.
Sobald diese Ermittler eingeschaltet werden, oder sich selbst einschalten, da sie einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren und den Fall einfach übernehmen, handelt es sich meistens um Verbrechen aus den düsteren winkeln der menschlichen Seele. Diese sind meist mehr als abscheulich und haben neben den üblichen Tatmotiven wie Rache oder ähnliches meist noch einen weiteren tiefer versteckten Grund. Häufig ist es ein dunkles Familiengeheimnis, welches die Täter hat verrückt werden lassen.
Generell sind „Die purpurnen Flüsse“ sehr gute Krimiunterhaltung. Wie aber in jeder Krimiserie sind nicht alle Fälle gleich gut und manche Auflösungen klingen einfach an den Haaren herbeigezogen. Dennoch sind die Fälle spannend und die Ermittlungen mitreißend, so dass dies die manchmal seltsame Auflösung ausgleicht. Mir persönlich hat die Staffel gut gefallen und ich hoffe, dass Jean-Christophe Grangé weitere Fälle für die beiden Ermittler ersinnen wird.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten