Pierre Niémans (Olivier Marchal) vom „Zentralbüro für Gewaltverbrechen“ und seine Kollegin Camille Delaunay (Erika Sainte) werden in einem kleinen Dorf benötigt. Dort wurde der Dorfpfarrer ermordet und verkehrt herum an einem Kreuz aufgehängt.
Die örtliche Polizei ist überfordert und muss sich die Hilfe von Spezialisten einholen. Mittlerweile sind die beiden ein eingespieltes Team, wenn es um okkulte oder historische Riten geht. Dennoch werden sie von der Dimension dieses Falles überrascht. Denn schnell stirbt der nächste Pfarrer, und der einzige brauchbare Hinweis in Richtung Pädophilie verläuft sich ins Leere.
Der zweite Fall führt die Ermittler in eine Undercover-Mission in ein Flüchtlingslager. Kurz zuvor wurde eine junge Frau von dort ermordet und mit einem eingeritzten seltsamen Symbol auf der Stirn in eine verlassene Fabrikhalle gelegt. Während Niémans hier eher als Berater tätig ist, muss sich Camille mit voller Kraft einbringen und als Freiwillige agieren. Dort lernt sie auch den seltsamen Professor kennen, der eine der Bezugspersonen des Camps ist. Hat dieser etwas mit den Morden zu tun oder steckt noch etwas völlig anderes dahinter?
Im nächsten Fall geschieht ein ungewöhnlicher Mord auf einer Schönheitsfarm für Reiche und Superreiche. Die Ermordete wurde gefoltert und mit Zeichen versehen, die in Richtung Hexenaustreibung deuten. Gut ermitteln können die beiden zunächst nicht, denn die Direktorin (Christiane Paul) des Hotels versucht alles um ihre reiche Kundschaft geheim zu halten. Schnell verschiebt sich die Spur zu einer Kräuterfrau, die in einer einsamen Waldhütte lebt und dort mit seltsamen Tinkturen agiert. Ist doch eine Hexenjagd im Gange?
Im letzten Fall wird es sehr persönlich. Camilles Sohn verschwindet. Er versucht eine andere Identität anzunehmen, indem er sich als der lang vermisste Sohn einer reichen Familie ausgeben will. Zunächst scheint sein Coup zu gelingen. Doch gehen in dem Anwesen mysteriöse Dinge vor. Lange Zeit ist nur Camille überzeugt, dass ihr Sohn in Gefahr ist. Dann tauchen aber immer wieder seltsame Indizien auf, die dazu führen, dass sich die Polizei nun auch offiziell einschalten muss.
Nach etwas Pause veröffentlicht Edel:Motion die zweite Staffel der französischen Krimiserie „Die purpurnen Flüsse“ mit weiteren acht Episoden. Dabei handelt es sich immer um einen Zweiteiler, so dass man vier Filme erhält. Auch diese basieren wieder auf den Geschichten von Jean-Christophe Grangé, der auch vor vielen Jahren den gleichnamigen Roman dazu verfasst hat – verfilmt mit Jean Reno.
Bei den Geschichten bleibt man beim alten Schema. Die Fälle haben meist einen religiösen Zusammenhang und Niémans und Camille müssen sich durch das Studium verschiedener alter Schriften in die Fälle einarbeiten. Meistens hat es aber noch eine ganz andere Wendung, so dass oft ein ganz profaner anderer Täter dahintersteckt.
Die zweite Staffel hat mir gut gefallen, obwohl vor allem der letzte Fall mehr als seltsam war. Neben den eigentlichen Fällen steht in dieser Staffel auch die private Beziehung von Camille zu ihrem Sohn im Mittelpunkt. Diese findet ihren Höhepunkt im letzten Fall, der aus meiner Sicht ein völlig falsches Bild dieser oft rational agierenden Ermittlerin zeigt.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten