Die beiden Orkbrüder Balbok und Rammar sind als Soldaten in ihrer Einheit eingeteilt worden um eine Einheit Gnome zu zählen, die in einem nahegelegenen Lager stationiert sind. Da Balbok einer der wenigen Orks ist, der zählen kann, wurden die beiden von ihrem Heerführer Girgas „freiwillig“ zu diesem Dienst gemeldet. Doch schon kurz nach dem Eintreffen am Lager der Gnome müssen Balbok und Rammar erkenne, dass sie einen schrecklichen Fehler begangene haben. Die Gnome sind weit in der Überzahl und haben nicht nur ganz normale Krieger sondern auch Bogenschützen und Warge dabei, die sich nun auf die Orks stürzen.
Ein Kampf um Leben und Tod beginnt, bei dem es nur einen Gewinner geben kann. Da er erkennt, dass die Schlacht aussichtslos ist, versteckt sich Rammar in einer Felsspalte um den Waffen der Gnome zu entgehen. Als er merkt, dass die Schlachtgeräusche verstummen und die Gnome abgezogen sind, kommt er aus seinem Versteck heraus. Er beginnt schon seinen Bruder zu betrauern, als dieser völlig unverletzt vor ihm steht. Die Freude währt nur kurz, denn Birgas Kopf ist verschwunden, der nach der Tradition der Orks in das Dorf zurückgebracht werden muss. Trotz diese Schande machen sich die beiden Brüder auf den Weg in ihr Dorf, um ihrem Anführer Graishak ihr versagen zu beichten.
Wie man es erwarten kann, ist Graishak von dieser Beichte nicht gerade wirklich begeistert. Er verdammt Balbok und Rammar dazu erst wieder ins Dorf zurückzukehren, wenn sie den Birgas Kopf gefunden haben. Eine abenteuerliche Reise beginnt für die zwei Brüder, bei der sie nicht nur auf weitere Gnome, sondern auch auf deren Anführer treffen – den lange tot geglaubten Magier Margok. Dieser besitzt den Kopf Birgas und würde ihn nur wieder abgeben, wenn Balbok und Rammar eine „klitzekleine“ Aufgabe für ihn erledigen.
Die von Jan Bratenstein und Peter Snejbjerg adaptierte Geschichte von Michael Peinkofer erfüllt alle Erwartungen. Dem dänischen Comickünstler Peter Snejbjerg gelingt es erneut die Figuren treffend darzustellen, dabei aber nicht seinen eigenen Stil zu verlieren. Während Balbok fast immer als ein wenig tumb gezeigt wird, ist die Darstellung von Rammar meistens ein wenig gemütlicher – auch wenn er den meiste Gefahren aus dem Weg geht.
Durch das Zusammenspiel der beiden Hauptfiguren ist „Die Ork Saga“ eine spannende Abenteuergeschichte, der es aber auch nicht an Humor fehlt. Rammar und Balbok sind wirklich überaus witzig, vor allem im Zusammenspiel. Während der eine der große Draufgänger ist – wenigstens mit dem Mund, versteht es der andere meistens nicht und bringt die zwei Orks immer wieder in gefährliche Situationen. Ein der witzigsten Szene ist als Rammar von den Gnomen gefangen genommen wird und nach der Befreiung während der Schlacht eine riesige Notdurft verrichten muss.
„Zwei Brüder“ ist ein guter Auftakt der Serie. Die wichtigen Figuren werden eingeführt und die Rahmenhandlung wird dargestellt. Leider endet die Geschichte mit einem offenen Ende, was aber nur die Vorfreude auf den zweiten Band steigert. Dieser soll Ende 2016 ebenfalls bei Cross Cult erscheinen.