„Die Hexe von Dunwich“ ist der dritte und letzte Teil der Trilogie „Aus den dunklen Anfängen von Sherlock Holmes“ von David Pirie.
Hierin wird beschrieben wie Arthur Doyle als noch junger Arzt zusammen mit dem Gelehrten Dr. Joseph Bell auf Verbrecherjagd geht. Ab und an klingt an, was Doyle dann später für seine eigene „Sherlock Holmes“-Reihe von seinen Abenteuern übernommen hat.
Zu Beginn des Bandes jedoch sieht es eher nicht nach einer Verbrecherjagd als vielmehr nach einer Entführung Doyles aus. Er erwacht in Dunkelheit in einer Art Gefängnis und ist sich sicher, seinem Erzfeind, dem Serienkiller Cream in die Hände geraten zu sein. Nachdem er sich ein wenig an seine Lage gewohnt hat, bemerkt er, dass er mit Laudanum im Essen ruhig gestellt wird und nach nervenzermürbender Wartezeit und dem Erdulden einiger Folterungen durch Cream gelingt Doyle eine spektakuläre Flucht. Er eilt nach Edinburgh, um seinen Freund und Mitermittler Joseph Bell aufzusuchen. Nach einigen Hindernissen gelingt dieses und beide setzen sich auf die Fährte von Cream. Diese führt sie in den kleinen, direkt an der Küste gelegenen Ort Dunwich, der laut einer alten Sage von einer Hexe verflucht worden sein. Und richtig, es geschehen merkwürdige Todesfälle und unheimliche Geräusche lassen den dichten Wald. Erschauern. Doch Doyle und Bell lassen sich nicht täuschen und kommen Cream mit ihren Ermittlungen immer näher.
Die Charaktere sind treffend beschrieben, wobei Doyle als Erzähler eher den Part des stilleren Assistenten einnimmt und Bell der eigentliche Ermittler ist. Als Team gelingt es ihnen dann, den diversen Spuren nachzufolgen. Charmant spleenig überlässt Bell es Doyle, seinen eigenen Gedanken zu folgen, und erst wenn er sich einer Sache klar ist, enthüllt er diese auch gerne vor Publikum, und erläutert seine Schlussfolgerungen. Nett gemacht sind auch die kurzen Anspielungen, was Doyle später für Sherlock Holmes weiterverwenden würde.
Die Stimmung und Atmosphäre des ausgehenden 19. Jahrhunderts ist sehr gut beschreiben, auch richtet sich die Sprache ein wenig hiernach. Dabei bleibt es eine spannende Kriminalgeschichte, bei der viele Puzzleteilchen zusammengefügt werden müssen. Meinen Geschmack hat „Die Hexe von Dunwich“ voll getroffen.