Mit “Die Füchse von Hampstead Heath” ist schon vor wenigen Monaten eine neue Veröffentlichung des Autors Ben Aaronovitch über dtv erschienen. Dabei handelt es sich um eine Abigail-Kamara-Story. Die Protagonistin in diesem Kurzroman ist vorher schon anderweitig, immer mal wieder, in Erscheinung getreten. Es war nur eine Frage der Zeit bis die magisch begabte Cousine eine eigene Geschichte erhält. Sie ist im Übrigen Peter Grants lästige Cousine.
Und in diesem Band meint sie, dass sie mehr oder weniger das tun kann, was sie möchte. Es ist schließlich Ferienzeit in London. Üblicherweise lässt das bei allen ihr bekannten Personen sofort die Alarmglocken schrillen. Doch Peter ist irgendwo auf dem Land auf Einhornjagd. Abigail kann daher niemand aufhalten.
Sie kommt dem Verschwinden mehrerer Teenager in Hampstead Heath auf die Spur. Nach kurzer Zeit tauchen sie wieder auf, unverletzt, aber: ohne jegliche Erinnerung daran, wo sie waren. Wer hat sie zu welchem Zweck fortgelockt? Abigail macht sich daher daran, das aufzuklären und als Unterstützung dient ihr eine Bande von sprechenden, aber eingebildeten, Füchsen.
Sehnsüchtig warte ich immer auf Nachschub von Ben Aaronovitch zu seiner zügig wachsenden Reihe “Die Flüsse von London”. Seit ihrem Beginn vor vielen Jahren lese ich jedes Buch und bin voll des Lobes. Mir ist eigentlich auch egal, ob Peter Grant Hauptfigur ist oder wie nun Abigail oder ob es in Deutschland oder Südafrika spielt.
Nachdem sie sich mit Simon angefreundet hat, von einer Füchsin kontaktiert wurde und auch schon von Polizist:innen befragt wurde (die nach den Vermissten suchen), geht Abigail dem Ganzen selbst auf dem Grund. Ursache: Die Füchsin erzählte ihr, dass in der Nähe etwas wächst, was dunkles, unheimliches und sie, die Füchse, wüssten nicht was.
Daraufhin kundschaftet Abigail die Gegend aus und hält Ausschau. Simon zeigt ihr eine Katzen-Lady, die zwar merkwürdig ist aber nicht das, was sie suchen. Sie kommen der Ursache immer näher und es gefällt niemanden. Dennoch: Jemand muss sich darum kümmern. Peter Grant ist woanders, Nightingale mag sie nicht kontaktieren. Sie beschließt also auf eigene Faust weiterzumachen. Auch als es schon zu spät ist, kommt sie leider nicht auf die Idee Hilfe zu holen. Nur kurz vorm Ende kontaktiert sie die “Nachtigall”. Ob es rechtzeitig oder zu spät war, erfahrt ihr im Buch.
Nach wie vor zählt die Reihe “Die Flüsse von London” zu meinen liebsten Büchern im Moment und ich kann es kaum erwarten bis neue Werk von Ben Aaronovitch erscheinen. Bis zum nächsten Band scheint es aber wohl erstmal zu dauern. Was ich wiederum bedauer aber es nützt ja nichts, wenn ich mich ärgere oder enttäuscht bin. Es soll gut werden und gute Dinge benötigen ihre Zeit.
“Die Füchse von Hampstead Heath” hat mir wieder sehr gut gefallen. Die sprechenden Füchse kamen wieder darin vor und gegen Ende wird etwas fies geteasert. Die getroffene Abmachung scheint unterhalb des Radars von Nightingale getroffen worden zu sein, was ich schade finde. Auch wenn es dem Charakterzug von Abigail vielleicht entspricht, war meine Erwartung am Ende nun eine andere. Eine Entscheidung mit Basis auf dem kürzlich erhaltenen Lerneffekt. Aber: Lest auch wieder selbst. Es gibt einige echt spannende Momente in dem Buch und auch viel, was Raum für die Zukunft aller Charaktere lässt. Kann es kaum erwarten bis “Amongst our Weapons” erscheint und es davon eine deutschsprachige Ausgabe gibt. Den Teaser dazu gibt es ganz unten.
Wertung: 9,5 von 10 Punkten
Achtet weiter unten auch auf das erwähnte Event!
Autor: Ben Aaronovitch
Titel: Die Füchse von Hampstead Heath
Verlag: dtv Allgemeine Belletristik
Übersetzung: Deutsch von Christine Blum
Deutsche Erstausgabe, 224 Seiten, ISBN 978-3-423-21959-4
Zum Buch geht es hier.
Einen Veranstaltungshinweis habe ich für euch ebenfalls:
Hamm, 19.09.2022
Veranstaltung mit Ben Aaronovitch
Ben Aaronovitch »Die Füchse von Hampstead Heath«
Datum:Montag, 19.09.2022
Zeit:19:30 Uhr
Ort:Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum
Platz der Deutschen Einheit 1
Premiere der »Mord am Hellweg«-Anthologie mit Ben Aaronovitch, Gisa Pauly und Jürgen Kehrer
Deutscher Lesepart: Fritz Eckenga
Moderation: Stefan Keim
Eintritt: VVK 18,50 Euro, erm. 16,50 Euro
Eine Veranstaltung im Rahmen des Krimifestivals »Mord am Hellweg«.