Zusammen mit ihrer Mutter Nandalee sind die neunjährigen Zwillinge Emerelle und Meliander seit vielen Jahren auf der Flucht. Im Moment befinden sie sich im Fjordland an einem eisbedeckten Fjord. Während Emerelle von Visionen ihres zukünftigen selbst Heimgesucht wird, versucht ihre Mutter etwas Nahrung für sie zu erlegen. Doch Emerelles Visionen sind nicht nur Visionen, denn wie aus dem nichts tauchen mehrere Wölfe auf, die die Kinder angreifen.
Mit der Kraft der Verzweiflung kann Meliander einen seiner Zauber wirken und die Wölfe damit vernichten. Dieses schreckt aber nicht nur Nandalee auf, sondern öffnet auch den nahen Albenstern, durch den ein Eisdrache ins Fjordland kommt. Dieser will die Verräterin Nandalee und ihre Brut ein für alle Mal vernichten, hat dabei aber nicht mit der heftigen Gegenwehr der Elfen gerechnet. Nandalee nimmt den Kampf gegen die Kreatur auf und stößt dabei fast an ihre Grenzen. Schwer verwundet muss sie sich beinahe eingestehen, dass sie den Kampf verloren hat, als sie die Unterstützung ihrer beiden Kinder erhält, die den Drachen für einen Moment geistig manipulieren, so dass sie den entscheidenden Schlag gegen dieses Ungetüm führen kann.
Da das Fjordland nun nicht mehr sicher ist, nutzt Nandalee den Albenstern ihrerseits um nicht nur den Ort zu wechseln, sondern auch in der Zeit voranzuspringen. Mehrere kleine Sprünge sollen daher die Drachen von ihrer Spur abbringen. Der finale Sprung führt sie in eine Wüste, in der sie auf das Schiff des Albens Sänger trafen. Dieser sendet seine Koboldin aus um zu erfahren, was die drei Elfen in seinem Gebiet machen. Eine hitzige Diskussion zwischen Elf und Kobold um den Verbleib der Kinder bricht aus in der sich Nandalee für ihren Kampf, oder für ihre Kinder entscheiden muss.
Nach der nun schon vierzehnteiligen Hörspielreihe um Bernhard Hennens „Die Elfen“ veröffentlicht der Zaubermond Verlag nun fünf Hörbücher, die zwar nicht unbedingt einen Zusammenhang haben, dennoch aber eine gute Ergänzung zu den Abenteuern der Hörspielserie sind. Mit „Kinder der Nacht“ wird schließt Hennen eine Lücke in seinem Werk und erzählt ein wenig mehr über die Kindheit der Elfenkönigin Emerelle. Dieses zeigt auch, warum sie so geworden ist, wie jeder Hörer sie kennt und was die Beweggründe sind, die sie antreiben.
Verantwortlich für die Umsetzung als Hörbuch ist erneut Dennis Ehrhardt, der die Elfen zusätzlich neben seiner Arbeit an John Sinclair und Dorian Hunter betreut. Als Sprecherin konnte er Daniela Hoffmann gewinnen. Diese schafft es geschickt den unterschiedlichen Figuren auch unterschiedliche Sprechweisen in den Mund zu legen, so dass man beim Hören immer sofort eine Zuordnung hat und die Geschichte wirklich lebendig vorgetragen wird. Unterstützt wird sie dabei von der Musik von Andreas Meyer.
Fans der Hörspiele werden von dieser neuen Herangehensweise an Hennens Material vielleicht nicht unbedingt begeistert sein. Mir persönlich hat die Geschichte gut gefallen und es hat mich dank der Vortragsweise auch kein bisschen gestört, dass es kein riesiges Sprecherensemble mehr war. Manchmal ist etwas gelesenes oder erzähltes spannender als explizite Soundeffekte. Von der Aufmachung sieht dieses Hörbuch aus wie die Hörspiele, so dass es sich perfekt ins Regal einreiht. Auch gibt es wieder spannende Hintergrundinformationen des Autors, die den “Die Elfen” Genuss noch abrunden.