Wieder ist ein Jahr vergangen und Harry hat in dieser Zeit schon einige Fortschritte in der Unterweisung seines neuen Lehrlings Molly Carpenter gemacht. Um sie vor den Folgen ihrer unbefugten Magienutzung zu bewahren, hat er sich verpflichtet sie in magischen Dingen unterweisen, ganz so wie Ebenezar es auch bei ihm gemacht hat.
Nun ist diese Zeit der Ruhe und des sorgenfreien Trainings aber vorbei, denn Dresdens Freundin Karrin Murphy meldet sich bei ihm, um ihn einem seltsamen Selbstmord um Rat zu fragen. Als Harry an den Ort des Geschehens kommt kann er anhand der Wohnung schon die Aura der Magiebegabung in der Toten spüren. Um dies zu bestätigen, nutzt er sein neues Magie Kit und entdeckt dabei eine geheime Botschaft, die auf weitere Opfer schließen lässt.
Um ganz sicher zu gehen, dass es sich nicht doch um einen Selbstmord handelt, gehen Harry und Molly (die von Harry und Murphy beim Herumschnüffeln erwischt wurde) zum Gerichtsmediziner Butters. Dieser berichtet von einer ähnlichen Leiche, die vor einiger Zeit in der Gerichtsmedizin angekommen sind.
Als Harry Molly damit beauftragt ihre Gabe zu nutzen entdeckt sie auf einer der Leichen auch eine versteckte Nachricht. Schnell wird klar, dass es sich hierbei nicht um Selbstmorde, sondern um einen Serienmörder handelt, der es auf Magiebegabte abgesehen hat.
Doch dies ist natürlich nicht Harrys einziges Problem. Nachdem er mit einigen Zeuginnen gesprochen hat, stellt sich heraus, dass in letzter Zeit häufig ein Mann gesehen wurde, der einen grauen Umhang, dunkle Haare und bleiche Haut hat. Dabei kann es sich eigentlich nur um Thomas handeln, Harrys Bruder, und dieser ist im Moment auch für Harry nicht zu erreichen. Sollte er etwas mit den Morden zu tun haben, um in der Gunst seiner Vampirfamilie wieder aufzusteigen?
Und dann sind da auch noch ein paar Ghoule, Madrigal Raith (der noch immer ein Hühnchen mit Harry zu rupfen hat) und der rote Hof der Vampire, die Harry ebenfalls das Leben schwer machen und hoffen, dass er die Suche nach dem Killer der Magiebegabten nicht überleben wird…
Der neunte Band der „dunklen Fälle von Harry Dresden“ ist zugleich das Ende einer Storyline sowie der Anfang einer neuen Handlung. Zum einen wird Molly Carpenter als Harrys Schülerin und neue rechte Hand eingeführt (ja, Molly ist schon vorher aufgetaucht, doch nun ist sie eine wichtige Figur in Harrys Leben geworden), zum anderen wird vorerst die Handlung um den „Silberling“ beendet.
Dabei ist es wie immer im Leben des Detektivs / Magiers. Es fängt alles ganz harmlos an. Diesmal ist es mal wieder Murphy, die ihn zu einem Tatort bittet. Doch in Harrys Welt ist nichts wirklich harmlos und so steckt er bald wieder bis zum Hals in irgendwelchen dunklen Meisterplänen, die er selbst erst einmal durchschauen muss. Natürlich hat Harry seinen eigenen Plan und kann den Bösewicht stoppen. Leider kommt er selbst, oder auch seine Freunde nicht immer unbeschadet aus dem Dilemma heraus.
Am liebsten würde ich sagen, dass es diesmal etwas anderes ist, doch auch in dieser Geschichte ist es wieder etwas Persönliches für Harry. Nicht nur, dass sein Bruder Thomas für einen kaltblütigen Killer gehalten wird, auch seine Ex-Freundin Elaine taucht wieder auf der Bildfläche auf und erinnert Harry an Zeiten, die er am liebsten vergessen würde.
Und dann ist da natürlich noch Molly, die Harry ausbilden aber auch gleichzeitig beschützen muss. Das ist im Moment ein Problem für ihn, da er in seiner Aufgabe als Wächter bei der Ausbildung von neuen Rekruten erst zwei junge Menschen verloren hat.
Der vorliegende neunte Band der „Harry Dresden“ Reihe macht wirklich Spaß. Harry ist hin und her gerissen zwischen seiner eigenen Moral und der dunklen Seite in sich, die von seinen Feinden immer mehr hervorgekitzelt wird. Dabei kann er sich aber immer auf seine Freunde und seine „Familie“ verlassen, die ihn meistens immer wieder einfangen. Doch wird dies auch diesmal so sein?
Wie die bisherigen Bände aus der zweiten Welle der Neuausgabe der Urban Fantasy Reihe, die nun bei Blanvalet veröffentlicht werden, ist auch dieser Band wieder in der Neuübersetzung von Dominik Heinrici erschienen. Dieser leistet ganz hervorragende Arbeit und ich kann es kaum erwarten den nächsten Band zu lesen.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten