Magier und Winterritter Harry Dresden ist wieder zurück in der Welt der Sterblichen. Nachdem er den Plan der Winterprinzessin Maeve aufgehalten hat und dabei den Verlust dreier Freundinnen ertragen musste, befindet er sich nun auf seiner Insel und bewacht zusammen mit der “Gottheit” Demonreach die dort eingesperrten Dämonen.
Eigentlich könnte alles perfekt sein, wäre da nicht ein kleiner Parasit, der sich in Harrys Kopf eingenistet hat und der nun dafür sorgt, dass Harry langsam aber sicher stirbt. Nur der Einfluss von Demonreach sorgt im Moment dafür, dass Harry vor Kopfschmerzen nicht verrückt wird, auch wenn diese immer mal wieder durchbrechen.
Eigentlich könnte es schon kaum schlimmer kommen, doch weit gefehlt. Harry hat einen Termin mit der Winterkönigin Mab, die seine Vorgesetzt ist. Harry ist nämlich nicht nur ein begnadeter Magier, sondern auch der Winterritter und steht, ganz zu seinem Missfallen in Mabs Diensten. So kommt es auch, dass Mab ihm eröffnet, dass er noch 3 Tage Zeit hat um den Parasiten zu besiegen und dass sie ihn an Nicodemus Archleone ausgeliehen hat.
Ja, richtig, Nicodemus Archleone, einer von Harrys Erzfeinden und den Anführer der Denarier. Nicodemus plant einen „kleinen“ Raubzug und braucht dafür Harrys Hilfe. Da Mab noch irgendwie in seiner Schuld steht, muss sie den Winterritter an Nicodemus ausleihen, ob es ihr, oder auch Harry, gefällt oder nicht.
Nicodemus Raubzug ist natürlich nicht nur eine Kleinigkeit. Er möchte in die Unterwelt eindringen und ein sehr seltenes und wichtiges Artefakt aus der Schatzkammer des Hades rauben, wobei es sich da um nichts anderes als den Heilige Gral handelt. Bevor es aber soweit kommen kann müssen erst einige Vorbereitungen getroffen werden.
Neben den schon angeworbenen Mitgliedern von Nicodemus Gruppe benötigt dieser auch noch eine Meisterdiebin und erinnert sich an Anna Valmont. Leider hat der letzte Auftrag von Nicodemus ihre beiden Partner getötet und sie auch selbst fast das Leben gekostet, so dass sie eigentlich nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten möchte, doch die Belohnung am Ende ist zu verlockend, so dass sie zustimmt.
Fast gleichzeitig stellt sich heraus, dass Harrys Freund Wadlo Butters das ganze Unternehmen heimlich beobachtet. Außer sich vor Zorn möchte Nicodemus den Gerichtsmediziner töten, doch ein verzweifelter Rettungsversuch von Harry ermöglicht es bis zum Haus des ehemaligen Kreuzritters Michael Carpenter zu flüchten. Leider geschieht dort das Unfassbare – Nicodemus gelingt es Murphy auszutricksen und dadurch nicht nur sie sehr schwer zu verletzen, sondern auch das Schwert Fidelacchius zu zerstören.
Außer sich vor Zorn und Kummer würde Harry am liebsten das ganze Unterfangen abbrechen, doch Mabs Wort bindet ihn an Nicodemus. Zusammen mit Michael (der als Ersatz für Murphy einspringt) wird der ursprüngliche Plan nun fortgesetzt und in Hades Schatzkammer eingebrochen. Doch wer die Abenteuer von Harry Dresden kennt, der weiß, dass dieses nicht so einfach ist wie es scheint und es noch mehrere Dolche in seinem Rücken bis dahin geben wird…
Mit „Blendwerk“ dem fünfzehnten Band der Reihe „Die dunklen Fälle des Harry“ veröffentlicht der Blanvalet Verlag nun die letzte Geschichte die auch bei Feder und Schwert veröffentlicht wurde. Alles was nun in der regulären Reihe erscheinen wird sind deutsche Erstveröffentlichungen.
Und „Blendwerk“ hat es wirklich in sich. Wer bisher schon dachte, dass Harrys Leben auf den Kopf gestellt wurde, der irrt sich gewaltig, denn „Blendwerk“ legt hier noch glatt eine Schippe drauf – und ja, es gibt in der Welt des Harry Dresden etwas schlimmeres als den Tod.
In dieser Geschichte zwingt Mab ihren Ritter Harry mit seinem Erzfeind Nicodemus zusammenzuarbeiten, der in Harrys Leben schon für so viel Leid gesorgt hat. Nicht nur, dass er und seine Familie vor Harrys Augen die beiden Freunde von Anna Valmont getötet hat, er ist auch dafür verantwortlich, dass zwei Ritter des Kreuzes ihren Job nicht mehr erledigen können, sei es durch Tod, oder wie in Michaels Fall durch eine schwerste Verletzung. Das Schlimmste war aber, dass er dafür gesorgt hat, dass sich einer der Gefallenen in Harrys Geist einen Platz gesucht und ihn beeinflusst hat.
Harry wäre aber nicht Harry, wenn sein Gewissen nicht siegen würde und er schon im Vorfeld einen Plan für alles hätte. Leider ist sein Plan in keinster Weise fehlerfrei, so dass es Nicodemus trotz Waffenstillstand erneut gelingt Harry zu schaden. Doch wie wir Harry steht er immer wieder auf und beginnt für sein Leben und für seine Lieben zu kämpfen.
Band fünfzehn war ein wirklich spannender Band, der ein wenig an die „Ocean’s“ Filme erinnert hat. Nichts ist so, wie es wirklich scheint und der Protagonist hat immer noch ein Ass im Ärmel von dem seine Mitstreiter nichts wissen. Erneut ist der Erzählstil sehr unterhaltsam, da Harry immer wieder die Situationen kommentiert, oder sich seinen Ängsten und Gefühlen stellen muss.
Nach dem Ende dieses Bandes bin ich mehr als gespannt, wie es bei „Friedensgespräche“ weitergehen wird. Harrys Welt steht Kopf und liegt eigentlich in Trümmern, doch einen funken Hoffnung gibt es noch, der auf ein „Happy End“ hindeutet.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten