Harry Dresden hat es irgendwie geschafft. Nachdem er als Geist ein Fall lösen konnte ist er nun wieder in die Welt der Lebenden zurückgekehrt. Das war aber auch nur möglich, da sein Körper von der Winterkönigin Mab und dem guten Geist von Harrys Insel in Stase gesetzt wurde.
Nun ist er also wieder zurück im Reich der Lebenden, naja, so irgendwie, denn als er aus einem Traum erwacht befindet er sich in Mabs Palast in der Feenwelt und schaut in die Augen der jungen Menschenfrau Sarissa, diese stellt zuerst einmal sicher, ob Harry überhaupt weiß, wer er ist und vor allem, wo er sich befindet.
Damit beginnt es, und als Sarissa verschwindet startet der erste Überfall durch Mab auf Harrys Leben. Da Harry immer noch nicht wieder gesundet ist möchte Mab ihn durch diese Angriffe stärken und verspricht ihm nun so lange jeden Tag wiederzukommen, bis er bereit sei für die kommenden Aufgaben als ihr Winterritter.
77 Tage dauert sein Training und dann entscheidet Mab, dass er endlich soweit sei. Zur Feier des Tages wird ein großes Fest veranstaltet, welches sich als geheime Geburtstagsparty für ihn herausstellt. Doch in der Feenwelt ist nichts so, wie es scheint und schon kurz darauf befindet sich Harry im Kampf mit drei Handlangern von Mabs Tochter Maeve. Diese ist nicht nur völlig verrückt, sondern kann Harry auch überhaupt nicht ausstehen.
Durch Mabs gutes Training, geht Harry als Sieger daraus hervor und muss an einem Gegner sogar ein Exempel statuieren. Dieser wird von Harry in Eis verwandelt und in tausend Teile gesprengt. Danach geht die Party ganz normal weiter und während eines anschließenden Tanzes mit Mab erhält Harry den Auftrag Maeve zu töten.
Bevor sich Harry aber in die Arbeit stürzt reist er erst einmal zurück in die Menschenwelt. Dort erhält er ein neues Auto und macht sich auf den Weg um seinen Totenschädel Bob von seinem Freund Butters zurückzuholen. Dieser soll ihm dabei helfen Maeve zu erledigen. Doch dies ist alles erst der Anfang. Plötzlich flammen Harrys stechende Kopfschmerzen wieder auf und zurück auf seiner Insel erfährt er, was es wirklich mit der Insel auf sich hat.
Ach ja, und dann sind da auch noch seine ehemalige Schülerin Molly, sein Bruder Thomas, seine Freundin Murphy und seine Tochter, denen er allen noch beichten muss, dass er nicht tot ist. Kein wirklich guter Start für eine gelungene Rückkehr.
Mit dem vierzehnten Band der Reihe „Die dunklen Fälle des Harry Dresden“ hat sich Jim Butcher, Autor und Schöpfer der Serie, wirklich selbst übertroffen. Nicht nur ist es ihm gelungen Harrys Auferstehung plausibel zu begründen, sondern er hat es auch noch geschafft viele offene Fragen aus den vorherigen Geschichten zu schließen. Allen voran die Frage nach dem Amt des Winterriters und den wahren Ursprung von Harrys Insel.
Schon von der ersten Seite und dem sehr abrupten Einstieg in die Geschichte ist man in der Handlung gefangen. Nach dem Ende des letzten Bandes hat man sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet, denn dieses Ende war einfach zu unglaublich. Mit der Lektüre dieses Bandes ist man dann auch nicht enttäuscht worden.
Nachdem Butcher in den vorherigen Geschichten Harrys Leben komplett zerstört hat, sei es nun sein Büro, seine Wohnung oder auch sein heißgeliebter blauer Käfer, so beginnt er nun damit es wieder aufzubauen. Dieses jedoch anders als erwartet, denn die Vorstellung der Kreaturen des Feenreichs zur Wiederherstellung von Harrys Dingen sieht ein wenig anders aus als Harry es sich wünscht.
Die Geschichte an sich ist wieder gespickt mit Anspielungen auf das Harry Dresden Universum und legt erneut wieder verschiedene Grundsteine für kommende Handlungen. Dabei gibt es immer wieder Wendungen, die dem Protagonisten und seinen Freunden das Leben schwer machen. Vor allem das Ende war für alle Beteiligten und auch für uns Leser mal wieder sehr überraschend, da es Butcher durch das Legen falscher Fährten erneut gelungen ist, uns und seine Figuren komplett in die Irre zu führen.
Ebenso wie die vorherigen Bände der Neuauflage von Blanvalet ist auch „Eiskalt“ in einer Neuübersetzung erschienen. Dieser Band wurde von Oliver Hoffmann und Katja Giehl übersetzt und es macht wirklich Spaß ihn zu lesen.
Für mich sind „Die dunklen Fälle des Harry Dresden“ eine der besten Urban Fantasy Serien, da man seit dem ersten Band eigentlich eine durchgängige Geschichte hat und man nie genau weiß, welche Kniffe es gibt und wie es Butcher immer wieder gelingt uns Leser in Erstaunen zu versetzen.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten