Wenn man den Familiennamen Dalton hört, muss man zwangsläufig an die Erzfeinde von Lucky Luke denken. Doch es gab eine reale Vorlage für die vier Brüder aus den Lucky Luke Geschichten. Autor Olivier Visonneau und Zeichner Jesús Alonso erzählen im ersten Band ihrer neuen Comicreihe die Lebensgeschichte von den Brüder Dalton, die eine Zeit auf der Seite des Gesetzes standen, dann aber auf die schiefe Bahn geraten sind und so ihren Lebensunterhalt verdienen.
Alles beginnt mit dem Tode von Frank Dalton. Dieser war ein gefürchteter Deputy Marshall und wurde in Ausübung seiner Pflicht von einer Bande Alkoholschmuggler erschossen. Da seine Brüder dies nicht ungesühnt lassen wollen, tritt Robert in die Fußstapfen seines großen Bruders und wird Sherriff in der Nähe eines Indianerreservates. Zuerst ist er dort nur alleine tätig, doch nach einiger Zeit holt er sich seinen kleinen Bruder Emmett zu Hilfe. Dieser ist schon ganz begierig darauf seine Arbeit an der Waffe verrichten zu dürfen.
Leider stellt sich die Vertretung von Recht und Ordnung nicht als ganz so einfach heraus, wie Emmett es angenommen hatte. Zwar können kleine Verbrecher aufgehalten werden, doch die beiden Brüder haben mit viel größeren Problemen zu kämpfen. Die Armee kann ihnen im Moment kein Geld zahlen, so dass man sich den Lebensunterhalt als Kopfgeldjäger und mit kleineren Verbrechen verdienen muss.
Schon bald wird der Stern an den Nagel gehängt und ein wenig Urlaub bei Ma Dalton gemacht. Danach reisen Robert und Emmett nach Silver City, wo es Arbeit für die beiden geben soll. Dort treffen die Daltons auf Charley Bryant, der ihnen einen Deal vorschlägt, den sie nicht abschlagen können. Während Robert in den Armen einer schönen Frau liegt, bereiten die anderen Mitglieder der Bande den größten Coup des Jahrzehnts vor. Doch dann geht alles schief…
Wie oben schon erwähnt, kennt man die Dalton Brüder fast nur aus der Western Parodie von Morris, der diese vier Figuren als Gegenspieler seines Helden Lucky Luke nutzt. Vielen ist aber nicht bekannt, dass es die Daltons wirklich gegeben hat und dass sie zu ihrer Zeit eine gefürchtete Verbrecherbande war. Dieses als Ausgangspunkt nehmend setzen Olivier Visonneau und Jesús Alonso ihre Geschichte um eine der berüchtigsten Banden des Wilden Westen kurz vor dem Ende der Karriere der Daltons an. Um das Ganze aber zu verstehen muss man aber in die Entwicklung der Figuren zurückblicken, was mit dem schnellen Ablauf vor Emmetts inneren Auge gemacht wird.
Die nun bei Splitter erschienene Geschichte an sich ist sehr gut erzählt. Obwohl es seine erste Geschichte ist, gelingt es Visonneau den Leser von der ersten Sekunde in den Bann zu schlagen. Leider finde ich die Zeichnungen von Alonso ein wenig kantig, was aber nur mein eigener Geschmack ist, was aber dennoch gut zur Geschichte passt. Die Brüder waren rau und kantig und sind mit dem Kopf durch die Wand gegangen.
Auch wenn das Ende der Geschichte bekannt ist, bin ich sehr gespannt, wie die Geschichte im zweiten und abschließenden Band der Geschichte zu einem passenden Abschluss gebracht wird.