Andrej Delãny und sein Freund Abu Dun reisen nach der Niederlage in Wien betreffend ihrer Herkunft weiter durch die Länder um mehr über sich und ihre Art herauszufinden. Andrej und Abu Dun sind das, was man im Volksmund als Vampyre bezeichnet nur machen sie anders als ihre Artgenossen Jagd auf Ihresgleichen um so die Machtgier der Unsterblichen zu stoppen.
Nun finden die beiden in einem verlassenen Wald mehrere brutal ermordete Menschen. Der Bauer Ulric macht die im nahe liegenden Schloss lebende „Blutgräfin” für diese Taten verantwortlich. Die Dorfbewohner des nahen Dorfes sind gespaltener Meinung. Zum einen ist die Gräfin äußerst wohltätig und bietet ihren Töchtern immer wieder eine Anstellung auf dem Schloss an, um kurz danach zu einem Edelmann in die Stadt zu gehen, zum anderen hat niemand diese Mädchen jemals wiedergesehen.
Obwohl sie sich geschworen hatten sich nicht mehr in die Belange der Menschen einzumischen, können Andrej und Abu Dun nicht anders und statten dem Schloss einen Besuch ab. Die Person, auf die sie dort treffen, ist die letzte die sie erwartet hatten. Bei der so genannten Blutgräfin handelt es sich um niemand anderen als Andrejs verloren geglaubte Liebe Maria. Diese wurde kurz nach ihrem Verschwinden von ihrem jetzigen Leibwächter gerettet und zu einem Vampyr gemacht. Sie und Andrej beginnen sofort eine stürmische Romanze, doch zwischendrin beginnt Marias Fassade immer mehr zu bröckeln. Ist dies wirklich noch die Frau, die Andrej kannte und liebte?
Erneut gelingt es Fantasyautor Wolfgang Hohlbein im sechsten Teil seiner „Chronik der Unsterblichen” mehrere Aspekte in seine Geschichte mit einfließen zu lassen. Zum einen ist dort die Legende des Unsterblichen Vampirs, der sich vom Blut und den Seelen der Menschen ernährt. Hohlbein hat hierfür aber zwei Exemplare ausgewählt, die weder das eine, noch das andere machen (auch wenn sie oft verdächtigt werden). Andrej und Abu Dun ernähren sich wie andere Menschen auch, machen dabei aber Jagd auf andere Vampire um die Menschheit vor diesen zu schützen.
Zum anderen ist dort aber auch die Legende der Blutgräfin Elisabeth Báthory. Diese hatte sich im späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts mehrere Morde schuldig gemacht indem sie Mädchen auf ihre Burg lockte und dort bis zum Tode folterte und quälte. Diese Idee greift Hohlbein gekonnt auf und spinnt daraus die Haupthandlung. Darüber hinaus führt er auch eine neue Figur ein, die Andrej und Abu Dun das Leben schwer macht und beide sogar im Kampf besiegen kann.
„Die Blutgräfin” ist eine spannende Weiterführung von Wolfgang Hohlbeins großer Saga um die Vampyre welche wieder unglaublich stark von Dietmar Wunder umgesetzt wurde. Meiner Meinung war dies bisher der stärkste Teil, da alles geboten wurde. Romantik, Abenteuer, Verschwörungen, aber auch unsagbares Grauen.