Andrej und Frederik sind nach dem Massaker in ihrem Dorf immer noch auf der Suche nach ihren letzten Verwandten. Durch einen Zufall erfahren die beiden vom Sklavenhändler Abu Dun, der die Leute an einen geheimen Käufer veräußern möchte. In einer ruhigen Minute schleicht sich Andrej an Bord, sagt Frederik aber, dass dieser sich verstecken und dem Boot nicht zu nahe kommen soll.
Kurz darauf befindet sich Andrej in der Kabine von Abu Dun und setzt alles auf eine Karte. In einem direkten Angriff geht er auf Abu Dun los, um seine Verwandten zu befreien. Doch Andrej unterschätzt den Sklavenhändler, so dass dieser ihm das Rückgrat bricht und tötet. Noch in seiner Siegesfeier erwacht Andrej wieder zum Leben und verlangt die Freigabe der Sklaven. Was Abu Dun nicht wusste – Andrej ist fast unsterblich und kann durch gewöhnliche Mittel nicht getötet werden.
Nach einer harten Verhandlung stimmt Abu Dun zu, jedoch ist Andrejs Triumph nur von kurzer Dauer. Frederik ist auch an Bord und schon kurz darauf wird Abu Duns Boot von der Inquisition angegriffen und versenkt. Behilflich war ihr dabei ein Drachenritter in roter Rüstung, der auch bei Andrej, Frederik und Abu Dun für Angst und Schrecken sorgte. Nichtsdestotrotz machen sich die drei auf den Weg um Rache an den Mördern von Andrejs und Frederiks Familie zu nehmen.
Nach einer viel zu langen Pause ist Benjamin von Eckartsberg endlich wieder mit der Fortsetzung von Wolfgang Hohlbeins Chronik der Unsterblichen zurück. Im Gegensatz zu den ersten beiden Alben konnte von Eckartsberg bei dieser Ausgabe nicht auf die Mithilfe seines Kollegen Thomas von Kummant zählen, sondern konnte für die Illustrationen den Chinesen Chaiko verpflichten. Diesem gelingt es aber, das Werk von von Kummant würdig fortzusetzen und in dieses seinen eigenen Einfluss einzubringen.
Von der Handlung her schließt der Band direkt an die Geschehnisse der ersten beiden „Die Chronik der Unsterblichen” Abenteuer an. Die Schauplätze werden nun ein wenig düsterer und Andrej, Frederik und Abu Dun geraten in den Krieg zwischen dem osmanischen Reich und Siebenbürgen, der auf beiden Seiten zu verheerenden Verlusten sorgt. Ein Problem für die Freunde ist dabei aber das Aussehen von Abu Dun, der mit seiner Hautfarbe und seiner Körpergröße im abergläubischen Siebenbürgen für mehr Aufsehen, als für Ruhe sorgt.
Persönlich fand ich auch die Adaption von „Der Vampyr” bisher sehr gelungen. Von Eckartsberg hat sich sehr nah an die Vorlage gehalten und hat die wichtigsten Etappen von Andrejs, Frederiks und Abu Duns Reise passend herausgearbeitet. Dieses hätte aber nicht ohne die wirklich gelungenen Zeichnungen von Chaiko funktioniert. Diese sind sehr detailverliebt und man findet sich recht schnell in der Welt von Andrej und seinen Freunden ein.
Der Folgeband ist schon angekündigt und man kann nur hoffen, dass es nicht zu einer zu großen Verzögerung kommt, damit man die Abenteuer der Reisenden bald weiterlesen kann. Von Eckartsberg Erzählweise und Chaikos Zeichenstil machen wahrlich Lust auf weitere Abenteuer mit den Unsterblichen und die Geschichte um die Hauptfiguren ist noch lange nicht erzählt.