Von Joelle Charbonneau liegt der zweite Teil der „Auslese” vor: „Nichts vergessen und nie vergeben”.
Nachdem Cia im ersten Teil der Auslese diese überlebt- und damit bestanden hat, ist sie nun in der Universität angekommen. Und erneut geht es um langes Lernen unter viel Druck und einer Abschlussprüfung, durch die ermittelt wird, in welchen Fachbereich die Prüflinge kommen werden.
Cia wird von ihrem Freund Tomas getrennt, der einem anderen Fachbreich zugeordnet wird. Im neuen Bereich warten weitere Prüfungen: erneut werden die Studenten in die Ödnis gebracht, und sind dort auf sich allein gestellt, um zu überleben und bestimmte Aufgaben zu lösen. Cia ist insofern vorbereitet, dass sie dank eines geheimen Rekorders noch Erinnerungen an den ersten Teil der Auslese behalten hat, ansonsten wurde nämlich das Erinnerungsvermögen der Studenten gelöscht.
Daher weiß sie auch, wie skrupellos die Auslese betrieben wird, und jedes Nicht-Bestehen und Verlassen der Universität den Tod bedeutet. Sie ist sehr vorsichtig, wittert überall Gefahr und Spionage. Erschwerend kommt hinzu, dass zu den bereits bekannten Studenten noch eine Menge Studenten direkt aus Tosu-Stadt kommen, die nicht am ersten Teil der Auslese teilnehmen mussten. Noch weiß sie nicht, wie diese einzuschätzen sind, oder wem sie vertrauen kann. Oder kann sie überhaupt jemandem trauen?
Es gelingt ihr, viele Aufgaben mit Bravour zu lösen, und so an einen sehr begehrten Praktikumsplatz zu gelangen. Doch ihr eigentliches Ziel ist das Öffentlichmachen der brutalen Praxis der Auslese, um damit das Ende derselbigen herbeizuführen. Schließlich gibt es bereits Gegenbewegungen und Untergrundorganisationen.
Der zweite Teil der „Auslese” schließt nahtlos an den Vorgänger an. In der postapokalyptischen Welt geht es um das Auswählen der neuen Führungskräfte, dies jedoch mit recht dubiosen Mitteln. Cia ist zäh, klug und äußerst misstrauisch, was ihr häufig genug das Leben rettet.
Dennoch scheint ihr (und quasi nur ihr) tatsächlich alles zu gelingen, was teilweise etwas irritiert, man aber im Lesefluss gerne einfach überlesen kann. Es wird wie im ersten Teil eine deutliche Spannung aufgebaut, die einen das Buch kaum aus der Hand legen lässt. Insgesamt ist es recht einfach und schnell zu lesen, also ein ideales Buch für zwischendurch. Und man möchte wirklich wissen, wie es weiter geht, noch mehr durch einen raffinierten Cliffhanger ganz am Ende des Buches.
Also, für mich wirklich ein lohnenswertes Buch. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.