Die Trilogie „Die Auslese“ von Joelle Charbonneau findet mit dem dritten Band „Nichts ist, wie es scheint“ ihren Abschluss.
Die junge Cia hat die ersten Teile der Auslese bestanden und nun ihr Studium an der Universität in Tosu-Stadt begonnen. Neben einem extrem vollen Stundenplan konnte sie ein Praktikum bei der Präsidentin ergattern. Weiterhin ist sie entsetzt über die Unbarmherzigkeit und den Schrecken der Auslese und kämpft für die Abschaffung derselbigen. Sie weiß von der Unterstützung im Untergrund, einer Rebellenbewegung, die jedoch auch vor eigener Gewaltausübung nicht zurückschrecken wird. Überraschenderweise bekommt Cia dann von der Präsidentin persönlich den Auftrag, ihr bei der Abschaffung der Auslese zu helfen. Es steht nämlich eine Debatte im Rat an, in der genau hierüber entschieden werden soll. Um die letzten Zweifler auf ihre Seite zu ziehen, soll Cia nun für die Präsidentin eine Liste abarbeiten mit 12 Personen, die die Präsidentin tot sehen will. Und die Zeit drängt, stehen doch zum einen gewalttätige Unruhen durch die Rebellen bevor, um anderen kann die Debatte nicht weiter verschoben werden. Cia ist zunächst entsetzt über ihren Auftrag. Hat sie doch gerade erst herausgefunden, dass die vermeintliche Rebellion ein geplanter Akt vom Chef der Auslese, Dr Barnes ist, um im Gegenteil die Auslese sogar noch härter als bisher werden zu lassen.
Cia kämpft mit ihrem Gewissen. Doch allein hat sie eh keine Chance, also weiht sie zunächst ihren Freund Tomas ein, und bildet dann ein „Team“, das die mögliche Lösung des Auftrags bespricht. Aber soll er auch tatsächlich ausgeführt werden? Immer wieder hört Cia die Stimme ihres Vaters „Vertraue niemandem“.
Cia selbst ist sich unsicher, hinterfragt aber nicht wirklich ihren Auftrag. Zwar hadert sie immer wieder mit sich, sieht die bisherigen Opfer immer wieder in ihren Träumen. Dennoch sieht sie die Morde als einzige Lösung.
Ansonsten ist der Band wieder wie die Vorgänger auch schnell und leicht zu lesen, die Identifikation oder zumindest das Mitfiebern mit Cia gelang allerdings weit weniger gut. Ich war sehr gespannt auf das Ende der“Auslese“, und bin inhaltlich ein wenig enttäuscht. Dennoch gab es auch noch deutliche Überraschungsmomente, so vor allem die Infos über die Decatur-Kolonie.
Von den drei Bänden der Trilogie halte ich dieses für das Schwächste, wobei sie alle lesenswert sind. Und inhaltlich muss ich ja nicht mit den Entscheidungen der Figuren übereinstimmen.