Auf einem kleinen Planeten im Orionsternbild leben die Menschen noch in Kasten eingeteilt und sind nur durch Tätowierungen auf dem Oberarm zu erkennen. In diesem System lebt auch der Krieger Kolhen. Dieser hat sich in die Hohepriesterin des Issati-Tempels verliebt, was sich aber als verheerender Fehler herausstellt, da es sich dabei nur eine Falle gehandelt hat um ihn loszuwerden. In einem Schauprozess wird er zum Ausgestoßenen erklärt und soll schon bald im Bergwerk seinen Dienst verrichten.
Im Gefängnis lernt er die ehemalige Jägerin Tryana kennen, die ihm von ihrer Verurteilung erzählt. Sie hat nämlich während einer Jagd eine seltsame fliegende Kutsche beobachtet sowie Priester der Issati, die sich mit dem Fremden getroffen haben. Dieser Fremde präsentiert ihnen eine seltsame Waffe, die mit einem Strahl alles Leben auslöschen kann. Da Tryana bei ihren Beobachtungen ein verräterisches Geräusch macht und die Priester mit allen Mitteln verhindern wollen, dass dieses Wissen an die Öffentlichkeit, wird sie kurzerhand auch zur Ausgestoßenen gemacht.
Am nächsten Tag sollen die beiden ins Bergwerk gebracht werden, da sie aber durch die Wüste müssen und der Wasservorrat knapp wird, werden die beiden und eine Wache ausgesendet um Wasser zu besorgen. Dabei können sie den Wächter überwältigen und fliehen. Damit sind ihre Probleme noch lange nicht vorbei. Sie können bei einem Zirkus anheuern und haben auch einige Auftritte dort. Bei einem dieser Auftritte sieht Tryana den Fremden wieder, wie er sich mit einem Kaufmann unterhält. Danach läuft alles aus dem Ruder, da sie zuerst zwar den Kaufmann für nähere Informationen gefangen nehmen können, kurz darauf aber von Sklavenhändlern gefangen genommen und getrennt werden.
Der Monat Januar ist scheinbar der Monat der Science Fiction Literatur Adaptionen beim Splitter Verlag. Nach „Rückkehr nach Belzagor“ erscheint mit „Die Ausgestoßenen von Orion“ der zweite Zweiteiler, der auf einem Science Fiction Roman beruht.
Für diesen Band kommt die Vorlage aus der Feder von Julia Verlanger und trägt den Titel „Le Croix des décastés“. Umgesetzt wurde die Geschichte von Éric Corbeyran und Jorge Miguel, die uns Leser in die Welt des Orionplaneten versinken lassen. Corbeyran als Autor setzt die Spannungselemente immer genau an den richtigen Stellen, so dass man als Leser begierig ist die nächste Seite aufzuschlagen. Als Hauptprotagonisten folgt man Kolhen durch die Handlung, jedoch taucht auch ab und zu eine andere Figur auf, die für die mehr als spannende Wendung am Ende des ersten Bandes sorgt.
Untermalt wird die erzählerische Komponente durch die Zeichnungen von Jorge Miguel, der bisher in Deutschland noch eher unbekannt ist. Miguel gelingt es durch seine einerseits realistischen, andererseits auch sehr phantastischen Darstellungen den Geist der Geschichte perfekt einzufangen. Nicht nur die Fantasyelemente der Geschichte auf dem Orionplaneten, sondern auch die Science Fiction Elemente, die die eigentliche Rahmenhandlung der Geschichte darstellen, werden passend in Szene gesetzt.
Persönlich hat mich „Die Ausgestoßenen von Orion“ von der ersten Seite an gepackt. Die Geschichte beinhaltet genau die richtige Mischung zwischen Vorhersehbaren und Unvorhersehbaren sowie Dramatik und Spannung. Da ich die Vorlage nicht kenne bin ich wirklich gespannt, wie die Geschichte ausgehen wird und welche Wendung die Handlung noch nehmen wird.