Am 6. November 2020 kommt im WDR Fernsehen die Dokumentation Die ALDi-Entführung. Dabei handelt es sich um einen Film von Carolin Wagner und Michael Wieseler. Ausgestrahlt wird dieser um 20.15 Uhr.
Bis heute handelt es sich dabei laut der Beschreibung um „einer der spektakulärsten Entführungsfälle in der Geschichte der Bundesrepublik“. Der Essener Aldi-Mitbegründer Theo Albrecht wurde am 29. November 1971 entführt. Das komplette Ruhrgebiet hielt wochenlang den Atem an. Der Multimillionär wurde schließlich nach 17 Tagen und gegen sieben Millionen Mark Lösegeld freigelassen. Bis heute ist die Hälfte des Geldes verschwunden.
Im Film wird die Entführung nachgezeichnet. Man erfährt, das Briefe geschrieben werden mussten – sowohl an die Polizei als auch an seine Familie. Es kommen Details zur Übergabe zum Vorschein.
Im Film kommt der Essener Entführungsexperte und Notfalltherapeut Christian Lüdtke ins Gespräch und kann Einblicke rund um die Psyche der Täter und des Entführtem geben.
Der Autor, Michael Jungblut, des Buches Die Reichen und die Superreichen beschreibt im Film, „wie es sich anfühlt, wenn das eigene Buch Auslöser für die erste große Entführung der Bundesrepublik ist.“
Die Autoren zeichnen auch die Umstände der Fahndung und des Prozesses nach. Eine Mischung aus gestellten und historischen Szenen.
Die Kennerin des „Aldi-Clans“ Susanne Amman fragt im Film: „Wie funktioniert es, dass eine ganze Stadt, einschließlich der Presse, elf Tage schweigt, bevor die Öffentlichkeit von der Entführung Theo Albrechts erfährt? In heutigen Zeiten absolut unvorstellbar. Während im Essener Polizeipräsidium die bis dahin größte Fahndung der Bundesrepublik anlief, zog sich die Familie Albrecht während der Entführungstage immer mehr zurück und machte ihr „eigenes Ding“ mit den Entführern. Nicht nur Journalisten, auch Polizei und Staatsanwaltschaft hatten bis dato so gut wie keine Erfahrung mit Entführungen. Insbesondere Originalaufnahmen von Pressekonferenzen und der Gerichtsverhandlung geben Einblick in die auch absurden und grotesken Seiten dieses Kriminalfalls.“
Mir hat der rund 45-minütige Film des WDR-Fernsehens gut gefallen und konnte mir Details zu einer Entführung vermitteln, die ich, da noch nicht geboren, nicht mitbekommen habe. Auch waren die Umstände und die Entwicklungen interessant. Daher kann ich nur empfehlen, Anfang November in diesen Film reinzuschauen.
(Die Kritik erschien erstmals 2020 an anderer Stelle und ist hier jetzt wieder online.)