Mit Die Abenteuer der Twins: Electronic Pop in den 80er Jahren von Sven Dohrow, erschienen im SDM Verlag, liegt mir die Bandbiografie von dem Electronic-Pop-Duo The Twins vor. Gegründet hat sich die Band 1980 in West-Berlin, Initiatoren sind Sven Dohrow und Ronny Schreinzer. Die Biografie ist 2018 erschienen und ich wusste damals nicht, ob und wann ich sie bespreche – ungewollt eingeschickten Exemplaren geht es meist noch schlechter und hier war es ein Zufall, dass ich es nicht vorher aussortiert habe und in ein öffentliches Bücherregal, bei etwas Glück, gewandert ist.

The Twins – keine Ahnung wer das sein soll. Also, klar, nach der Biografie „kannte“ ich sie besser. Zumindest die Lebens- und Karriereausschnitte, die Sven Dohrow für interessant genug befand. Vermutlich aus seiner eigenen Beurteilung heraus, oder der, der Band und den Erfolgen. Aber es sind ja, ehrlicherweise, nicht nur die schönen Seiten dabei herausgekommen. Der Weg war steinig und hart, die Mühen haben sich gelohnt und sicherlich ist Erfolg auch subjektiv.
Wer daher eine Biografie erwartet, wie von einem Superstar a la David Bowie, AC/DC oder derlei Kaliber wird enttäuscht sein. Es werden viele Vergleiche – musikalischerseits – gezogen und denen ich nur geringfügig / bedingt zustimmen kann. Das wissen wahrscheinlich die Macher auch selber, woher die Inspiration kommt. Aber wenn aus einer Mischung etwas neues entsteht, heißt es nicht zwingend, dass es erfolgreich wird oder gar genau so gut, wohlklingend, wie die Inspirationsquellen. Als ich mich an The Twins herangewagt habe, konnte mich keine der älteren (erfolgreichen) Singles überzeugen. Ich habe da auch kaum Parallelen erkannt.
Andererseits bin ich auch wählerisch, habe meine eigenen Vorstellungen und brauche ab und an länger. Aber auch das hat nicht funktioniert. Die Stücke wurden öfter gespielt, verschiedenen legalen Online-Quellen sei dank.
Mit der Biografie geht es mir ähnlich. Erfolg macht für mich nur das aus, was sich an dem messen lässt, was man sich leisten kann (Porsche, Villa hier, Luxushotel dort, Urlaub dort drüben, Konzerte hier und dort,…). Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich ein ausreichendes Bild habe, was Künstler früher verdient haben – im Gegensatz zu heute – pro Album oder dass es ein, zwei vielleicht dreimal auch reicht. Oder anhand der Bilder zu sehen ist.
Der Appendix war ganz nützlich, wenngleich nur in wenigen Fällen, und die zahlreichen Fehler sind wahrscheinlich dem fehlenden professionellen Verlag und Lektorat geschuldet. (Stein im Glashaus schmeißen, kann ich. Meines sieht teilweise nicht besser aus und mein Buch würde auch nicht anders sein, außer inhaltlich und in der Textform.) Aber dennoch muss es mir als Leser ja nicht zusagen. Wenn ich es nicht besser wüsste, wäre es nur für die deutschsprachigen die-hard-Fans etwas und eher nostalgischen Gründen.