Nach kurzer Pause geht es nun bei Panini mit der Vorgeschichte zur harten Westernserie „Der Stern der Wüste“ von Stephen Desberg und Enrico Marini weiter. Mit diesem Prequel wird die Lebensgeschichte von „Stern der Wüste“ näher beleuchtet.
Dabei ist dieser vorerst letzte Band auch das Bindeglied zwischen dieser Geschichte und der Hauptgeschichte, die das traurige Schicksal von Stern offenbart.
Nachdem die Indianer im Kampf gegen die Cowboys den Kürzeren gezogen haben und brutal niedergemetzelt wurden, hat der skrupellose Cowboy Garth den Stern der Wüste als Geisel genommen um sie dann in der nächstgrößeren Stadt zu verkaufen.
Gleichzeitig trauern die verbliebenen Dorfbewohner um ihren großen Helden Brauner Bär, der durch seinen Leichtsinn und Wagemut in der Schlacht gefallen ist. Da der Stamm dieses aber nicht auf sich sitzen lässt, beginnen sie nun die an ihr Land angrenzenden Farmen zu überfallen.
Bei einem dieser Überfälle stoßen sie auch auf die Farm von Maria, die schon in der Vergangenheit nicht nur mit den Indianern, sondern auch schon mit Garth zu tun hatte. Dieser hat sie damals gerettet, so dass sie zusammen mit ihrem Vater ein neues Leben auf der Farm beginnen konnte. Doch nun ist Maria eine Gefangene der Indianer, die sie am liebsten auch ermorden würden.
Zu ihrem Glück ist da noch der verschmähte Medizinmann Morgenbrise, der sich ihrer annimmt und gegen die Übergriffe seines Stammes beschützt. Ein folgenschwerer Fehler, denn schon bald werden beide verstoßen und müssen von nun an alleine zurechtkommen. Dabei bleibt aber das Hauptziel von Morgenbrise seine große Liebe Stern der Wüste wiederzufinden, während Maria nur eins möchte – Rache.
Stephen Desberg, Nadine Labiano und Enrico Marini haben mit der Vorgeschichte ihre „Stern der Wüste“ Geschichte einen weiteren Meilenstein in der Comicwelt erschaffen. Dabei setzen die Macher erneut auf die unglaublich düstere Atmosphäre, die man auch schon aus den letzten Bänden gewohnt ist.
Dabei ist der Ausgang der Geschichte ja eigentlich vollkommen absehbar, da das Ende ja in den ersten beiden Bänden der Serie gezeigt wird. Dennoch ist es nicht uninteressant zu lesen, da nicht nur das Leben von Stern der Wüste näher betrachtet wird, sondern auch von Morgenbrise und Maria, die eng mit der Geschichte von Stern der Wüste verknüpft sind.
Auch wenn es interessant ist zu erfahren, wie es zu den Ereignissen in der Haupthandlung gekommen ist, bleibt doch ein bitterer Beigeschmack zurück. Irgendwie ist die Geschichte (auch wenn sie spannend ist) nicht wirklich befriedigend. Es ist zwar spannend zu sehen, was genau geschehen ist und wie Stern der Wüste zu der späteren Person wurde, doch irgendwie war das Ende dann ein wenig ernüchternd und abrupt.
Auf der anderen Seite sind dort die vielen Wendungen in der Handlung, die den Leser mehr als einmal sprachlos machen. Vielleicht wird es irgendwann noch einmal eine Zwischengeschichte geben, die genau die Handlungsstränge aufgreift, die mich im Abschluss nun ein wenig gestört haben. Mit dem nun bei Panini erschienen vierten Band, ist die Reihe vorerst aber einmal abgeschlossen.
Meine Meinung: 8 von 10 Punkten