20 Jahre ist es nun her, dass die Erstausgabe von der harte Westernserie „Der Stern der Wüste“ bei Ehapa erschienen ist. Da die Ausgabe nun schon lange vergriffen ist, von Sammlern aber immer wieder gesucht wurde, hat Panini die Serie im letzten Jahr neu aufgelegt. Nun setzt der Verlag aus Stuttgart aber noch einen drauf und veröffentlicht die Fortsetzung der Serie, die ein Prequel der Handlung und die Lebensgeschichte von „Stern der Wüste“ präsentiert.
Alles beginnt mit einem Überfall auf einige Siedler, die sich an der Grenze des Indianergebiets niederlassen wollen. Leider befindet sich dieses Gebiet direkt auf dem Weg von einigen Viehtreibern, die es nicht zulassen wollen, dass die Siedler den kürzesten Weg versperren. Die einzige Möglichkeit das Land wieder für sich freizumachen liegt darin die Siedler aus dem Weg zu räumen. Nur ein kleines Mädchen kann entkommen und wird kurz darauf von einigen anderen Siedlern in einer Indianerdecke eingewickelt gefunden.
Ein paar Jahre später wird der junge Indianer „Morgenbrise“ von dem Medizinmann des Dorfes in dessen Künsten unterwiesen. Der Häuptling möchte zwar nicht, dass er es wird, das hält die beiden aber nicht davon ab zu trainieren. „Morgenbrise“ hat leider auch ein Auge auf die Schöne „Stern der Wüste“ geworfen, die sich aber nur für den Krieger „Brauner Bär“ interessiert. Dennoch sind die beiden Schicksalsfäden der beiden eng miteinander verbunden.
Bei einem gemeinsamen Ausritt entdecken die beiden zwei Viehhirten, die auf dem Gebiet der Indianer jagen. „Stern der Wüste“ ist außer sich und stellt den einen Viehhirten auf ihre eigen Art zur Rede. Ein schwerer Fehler, denn in der Vergangenheit haben diese Männer schon bewiesen, was sie mit unbeliebten Personen machen. Schon bald rufen die Viehtreiber den Krieg gegen die Indianer aus, den nur eine Partei gewinnen kann. Ein blutiger Kampf entbrennt, den „Morgenbrise“ kurz vorher schon in einer Vision gesehen hat. Wird es ihm noch rechtzeitig gelingen seine Stammesbrüder zu warnen?
Es hat nun zwar ein wenig gedauert, bis die Fortsetzung von „Der Stern der Wüste“ erschienen ist, aber das Warten darauf hat sich gelohnt. Stephen Desberg, Nadine Labiano und Enrico Marini haben es wahrlich geschafft eine spannende Vorgeschichte zum eigentlichen Zweiteiler zu erschaffen. Angesiedelt viele Jahre vor der Suche von Matthew Montgomery wird die Lebensgeschichte vom Indianermädchen „Stern der Wüste“ erzählt und wie die Person aus ihr geworden ist, die Montgomery später kennenlernt.
Im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden ist Marini nur als künstlerischer Leiter, während die eigentlichen Zeichnungen bei Nadine Labiano liegen. Diese hat sich perfekt an den Stil der Serie angepasst und so wird die Handlung von Desberg in den typisch bräunlichen Farben erzählt, die an die klassischen Sepiabilder aus dieser Zeit erinnern. Dieses verleiht der Serie das gewisse Flair, so dass nicht nur die Handlung, sondern auch die Bilder außergewöhnlich sind. Persönlich bin ich schon sehr gespannt, wie die Geschichte im vierten Band weitergehen wird, da das Ende viel zu offen war und große Erwartungen an die Fortsetzung geschürt hat.