„Der Schwur der Adlerkrieger“ von Jin Yong ist nach „Die Legende der Adlerkrieger“ der zweite Band eines Fantasy- Epos im chinesischen Reich.
Der Band führt ohne Umschweife den ersten Band fort. Der Kämpfer Guo Yong ist zunehmend verwirrt, wer um ihn herum gutes, wer böses im Sinne hat. Er selbst ist ein gutmütiger Optimist, der zunächst nichts Schlechtes in seinem Gegenüber findet.
Guo hatte einige harte Kämpfe zu bestreiten, aus denen er zum Teil nur mit Hilfe der erschreckenden Mei Chaofeng herauskam, die eigentlich seine eingeschworene Feindin ist, jedoch die Unwissenheit und Gutmütigkeit Guos ausnutzt, um mehr von seinem inneren Kung Fu zu erfahren.
Schlussendlich trifft er auch wieder auf die sechs Sonderlinge des Südens, seine alten Meister. Die sind überglücklich ihren Schützling wiedergefunden zu haben. Sehen sie doch die Zeit gekommen, ihren alten Schwur einzulösen. Und die Kinder Guo Xiaotian und Yang Tiexins zu vermählen.
Nachdem nun beide einen Sohn bekommen haben, Yang Tiexin jedoch eine Ziehtochter hat, möchten sie für sie und Guo Yong die Vermählung. Jedoch haben sowohl die Tochter wie auch Guo Yong ihr Herz bereits anderweitig vergeben- zudem ist ja auch Guo Yong auch noch an die Tochter von Dschingis Khan versprochen.
Guo Yong und seine Liebste, Huang Rong fliehen. Huang Rong entpuppte sich als Tochter von Huang Yaoshi, Ketzer des Ostens und Herr der Pfirsichblüteninsel. Als dieser ist er einer der Großmeister des Kung Fus.
Der Kreis schließt sich mit dessen ehemaliger Schülerin Mei Chaofeng, die vor langer Zeit mit ihrem Geliebten einen Teil des Buches „der wahre Weg der Nein Yin“ von ihrem Meister gestohlen hat, und da unvollständig, nicht das korrekte, sondern nur grausame Kung Fu aus dem Buch gelernt hat.
Hinter dem Buch ist das gesamte chinesische Reich her, ist der Inhalt des Buches doch so brisant, dass man mit der Kenntnis des Kung Fus aus dem Buch quasi unbezwingbar werden soll. Auf ihrer Abenteuerreise begegnen Guo Yong nicht nur vielen alten und neuen Bekannten, auch lernt Guo Yong immer mehr Kung Fu der verschiedensten Schule.
Dabei bleibt sein Herz immer rein, und er selbst nimmt gar nicht wahr, welche Kampffortschritte er macht. Doch werden diese dringend nötig, denn der lange Weg führt ihn nach einigen Umwegen schließlich auf die Pfirsichblüteninsel, wo er sich im Kampf messen lassen muss.
Der zweite Band „der Schwur der Adlerkrieger“ knüpft direkt an den ersten Band an. Da die Hauptprotagonisten großteils die gleichen bleiben, ist es etwas einfacher, der Erzählung zu folgen, da es etwas einfacher ist, durch die Vielzahl der – mir zumindest- befremdlich klingender Namen durchzublicken.
Dennoch gibt es auch viele interessante neue Begegnungen, wie z.B. mit dem Bettlerklan.
Das Epos gibt einen wunderbaren Einblick in das alte China, die Verschiedenheit der Lebensumstände in dem riesigen Reich und die verschiedene Kung Fu Schulen, vor allem aber auch in die dahinter liegende Philosophie.
Natürlich ist auch wieder ein großer Anteil Fantasy dabei, man kann sich sehr anschaulich vorstellen, wie die Krieger dank ihrer perfektionierten Schwebekunst über die Baumwipfel fliegen können.
Der Vergleich „der chinesische Herr Der Ringe“ lässt sich absolut halten- auch mit teils extremen erzählerischen Längen. Dennoch wird eine große Spannung aufgebaut, wobei auch Witz und natürlich Kampfkunst nicht zu kurz kommen.
Insgesamt eine gelungene Fortsetzung, die erneut mit einem starken Cliffhanger endet und bereits jetzt Lust auf den nächsten Band macht, mit der Einschränkung einiger erzählerischer Längen.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten