Nach den Ereignissen des letzten Jahres (sprich der letzten Staffel) hat sich für Endeavour Morse (Shaun Evans) in Oxford einiges verändert. Wir schreiben das Jahr 1971 und Morse ist völlig von der Rolle. Er hat zwar seinen Posten bei seinem alten Team behalten, doch in seinem Privatleben geht alles drunter und drüber.
Dennoch arbeitet er weiter und schon bald gibt es auch wieder ein Leiche, die auf unerklärliche Art ermordet wurde. Eine Sekretärin am College wurde am frühen Morgen durch eine Paketbombe getötet. Gleichzeitig erhält Starfußballspieler Swift eine Morddrohung. Sollte er beim kommenden Pokalspiel gegen den Erzrivalen spielen, dann ist sein Leben verwirkt.
Da es soweit aber erst gar nicht kommen soll, wird Morse als Personenschutz eingeteilt. Dieser ist natürlich wenig begeistert und empfindet dies als Verschwendung seiner Arbeitskraft. Kurz darauf wird er aber eines besseren belehrt. Swift spielt das Pokalspiel natürlich und nach dem Spiel gibt es einen weiteren Toten. Es handelt sich dabei aber nicht um Swift, sondern um ein junges Talent, welches mit Swift das Trikot getauscht hatte.
Im zweiten Fall wird ein Taxifahrer ermordet in seinem Wagen in einem abgelegenen Waldstück aufgefunden. Dieses befindet sich in der Nähe eines Nudistenhotels, wo die Menschen die neuen Freiheiten der wilden 70er auch in Großbritannien genießen können. Jim Strange (Sean Rigby) beginnt dort mit seinen Ermittlungen, findet aber keinen wirklichen Hinweis und auch kein Motiv.
Morse und sein Vorgesetzter Fred Thursday (Roger Allam) befragen indessen die Kollegen des Opfers und den Besitzer des Taxiunternehmens. Für alle ist dies ein schwerer Schock, da der Mann eigentlich keine Feinde hatte und sehr beliebt war. Doch dann gibt es ein weiteres Opfer. Ein Priester wurde während der Abnahme der beichte brutal hingerichtet. Besteht ein Zusammenhang zwischen den beiden Morden?
Im dritten Fall wird ein Mann in einer verschneiten Nacht auf einem Friedhof an der Endstation eines Linienbusses ermordet. Was das Tatmotiv ist können Thursday und Strange noch nicht genau sagen. Morse ist zu Beginn der Ermittlungen „krank“, da er sich von einem heftigen Rausch erholen muss.
Als er dann dazu stößt wird er kurz darauf aber von Thursday von diesem Fall abgezogen und beurlaubt. Morse war nämlich einer der Fahrgäste eben jenes Busses, war aber zu betrunken um sich an die Busfahrt zu erinnern. Nun befindet sich Morse wieder in diesem Bus und möchte nach Hause fahren, als heftiges Schneetreiben und ein Motorschaden dafür sorgen, dass es nicht mehr weitergeht.
Zuflucht finden die Fahrgäste in einem in der Nähe liegenden verlassenen Hotel. Dieses musste geschlossen werden, da vor acht Jahren dort ein gnadenloser Killer die Gäste ermordet hat. Nun ist dies aber die einzige Rettung vor der Kälte.
Doch auch diesmal ist wieder ein Killer mit von der Partie. Nach und nach werden es immer weniger Fahrgäste. Morse beginnt mit den Ermittlungen, hat aber auch gleichzeitig mit den Auswirkungen der Ausnüchterung zu kämpfen.
Die achte Staffel der Krimiserie „Der junge Inspektor Morse“ zeigt einen ganz anderen Endeavour Morse. Ist er normalerweise eher überheblich und kann sich auf seine Logik verlassen, hat ihn der Schicksalsschlag aus Staffel sieben mehr als mitgenommen.
Nun ist Morse nur noch ein Schatten seiner selbst. Immer häufiger muss er sich krank melden, da der Alkohol nicht nur ein Freund in der Not sein kann. Leider muss Morse feststellen, dass dieser auch zerstörerische Eigenschaften hat und so kommt es, dass er bei einem wichtigen Fall eigentlich ein Zeuge wäre, er aber Erinnerungslücken hat.
Diese Staffel war alles in allem ein wenig düsterer als die bisherigen Staffeln. Während das Land von den wilden 70ern befallen ist, geht die Arbeit bei der Polizei weiter und auch der Schrecken nimmt kein Ende. Nicht nur Morse hat damit zu kämpfen, auch sein Vorgesetzter Thursday muss gegen seine Dämonen antreten.
Staffel acht war aus meiner Sicht eine gute Zwischenstaffel. Morse musste sich selbst erst wieder einmal finden und das Vergangene hinter sich lassen. Die Fälle waren zum größten Teil wieder sehr gut durchdacht. Mir persönlich hat der letzte Fall nicht so besonders gut gefallen, da es einfach eine Spur zu viel war. Die Mischung zwischen „Shining“ und klassischem „Whodunit“ hat mich leider nicht erreicht.
Dennoch ist „Der junge Inspektor Morse“ immer wieder eine Empfehlung für den spannenden Krimigenuss am Abend.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten