Wirklich lange mussten wir deutschen Fans nun auf die Fortsetzung dieser erstaunlichen britischen Krimiserie warten. Das Erscheinungsdatum von Staffel 4 liegt auch nun schon über zwei Jahre zurück. Die Wartezeit hat sich aber gelohnt, denn Morse ist großartige Krimiunterhaltung auf hohem Niveau.
Wir befinden uns erneut in der Universitätsstadt Oxford. Morse (Shaun Evans) und seine Kollegen erfahren gerade, dass ihre Wache aufgrund von Budgetkürzungen geschlossen wird. Bevor es aber so weit ist, gibt es wieder genug Mordfälle, die von Morse, DI Fred Thursday (Roger Allam), DS Jim Strange (Sean Rigby) und dem neuen Kollegen DC George Fancy (Lewis Peek) aufgeklärt werden müssen.
Schon im ersten Teil der Staffel müssen Morse und sein Team drei seltsame Morde aufklären. Zuerst wird ein ehemaliger Boxer ermordet, dann ein College Dozent. Die einzige Verbindung zwischen den beiden Männern ist eine Prostituierte, die beide Ermordeten als Kunde hatte du scheinbar auch zuletzt mir den Toten gesehen wurde. Nach dem Raub eines seltene Faberge Eies wird ein dritter Mann ermordet, der auch ein Kunde dieser besagten Prostituierte ist. Doch ist sie auch die Täterin?
Im zweiten Teil wird ein ehemaliger Polizist ermordet in seiner Wohnung aufgefunden. Dieser war vorher im Kino und hat dort nur Popcorn und einen versiegelten Orangensaft zu sich genommen . Trotzdem ist es dem Mörder gelungen ihn irgendwie durch den Orangensaft zu vergiften. Während Morse und seine Kollegen ermitteln geschehen weitere seltsame Morde, die alle mehr als unglaublich sind. Alles scheint auf einen letzten großen du abschließenden Mord hinzuarbeiten – und scheinbar ist der berühmte Schauspieler Emil Valdemar (Donald Sumpter) das letzte Opfer.
Im dritten Teil verfolgt Morse die Spur einer verschwundenen jungen Frau. Nach einigen Nachforschungen entdeckt Morse die Leiche der Frau in einem Lagerschuppen an einem verlassenen Bahnhof. Dieser Mord hat einige Ähnlichkeit mit einem verschwundenen Teenager ein paar Jahre zuvor. Auch hier gab es scheinbare Verbindungen zum Bahnhof und auch hier war der Mord ähnlich ausgeführt. Doch ist der Täter wirklich der gleiche und das nach so vielen Jahren?
Im vierten Teil wird die Serie mehr als politisch. Auf der Militärbasis in der Nähe von Oxford wird ein junges Model nach einem Fotoshooting ermordet aufgefunden. Schnell rückt ein verdächtiger Soldat in den Fokus der Ermittler und Offiziere. Die Frage dabei ist aber, sind die Indizien schlüssig oder ist er aufgrund seiner Hautfarbe ein vermeintlich schnell gefundener Sündenbock. Morse beginnt mit den Ermittlungen und bringt dabei unfassbares ans Tageslicht.
Der fünfte Teil der Staffel ist eine völlig andere Art von Kriminalfall. Hierbei wird aus einem einfachen Mord an eine Deutschen auf einem Volksfest plötzlich eine brutale Agentengeschichte, die Morse fast das Leben kostet.
Im sechsten Teil muss Morse zum ersten Mal richtig Undercover arbeiten. Im letzten Fall des Reviers muss Morse als Lehrer in eine Schule und dort das Verschwinden eines Lehrers aufklären. Gleichzeitig ist der Rest des Reviers dabei einen Bandenkrieg zu verhindern, der ganz Oxford in den Grundfesten erschüttern wird.
Das Warten auf neue Morse Episoden hat sich wahrhaftig gelohnt. Die Fälle sind unglaublich spannend und gut durchdacht. Während die einzelnen Fälle für sich alleine stehen, gibt es wieder eine Hintergrundgeschichte, die sich durch alle sechs Fälle zieht. Sei es nun der Kriminalfall, die Freundschaft zu Joan Thursday (Sara Vickers) oder die aufkeimende Beziehung zwischen Fancy und WPC Shirley Trewlove (Dakota Blue Richards).
Wie immer ist die Atmosphäre und die Kulisse der Serie beeindruckend. Man hat keine Kosten und Mühen gescheut das Jahr 1968 passend darzustellen. Auch haben die Macher versucht auf alle politischen Belange dieses Jahres Bezug zu nehmen. So w erden die Friedensbewegung aber auch die jahrelange Diskriminierung sowie der Mord an Martin Luther King Jr. thematisiert.
Mir hat die fünfte Staffel von „Der junge Inspector Morse“ sehr gut gefallen. An und für sich war die Staffel ein rundes Ding, welches aber durch ein recht offenes Ende viel Potential für weitere Episoden hat. Persönlich bin ich sehr gespannt wie es weitergehen wird und wer nun wirklich für den Twist in der Hintergrundhandlung verantwortlich ist.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten