Kaum ist Police Constabler Endeavour Morse (Shaun Evans) in der Episode „Illusionen“ aus seiner Haft entlassen worden, versteckt er sich auch schon in einer scheinbar abgelegenen Hütte im Wald um weder seinem Chef Fred Thursday (Roger Allam) noch einem anderen Polizisten sehen zu müssen. Doch wie der Zufall es so will, kann er den Morden nicht aus dem Weg gehen und schon bald taucht eine Leiche im Wald auf, bei der wieder unklar ist was die Todesursache war. Während Thursday und sein Team den Mord mit ihren eigenen Mitteln aufzuklären versuchen, nutzt Morse seine neuen Kontakte, die er während seiner Auszeit geknüpft hat, um den Mord mit seinen eigenen Methoden aufzuklären.
Im zweiten Fall „Freie Liebe“ muss der nun in den Dienst zurückgekehrte Morse einen seltsamen Brand in der Wohnung eines Künstlers aufklären. Scheinbar ist der Mann eingeschlafen und hat sich dabei selbst in Brand gesetzt. Doch Morse ist davon nicht so ganz überzeugt und geht von einem Mord aus. Bei näheren Ermittlungen findet man auch seltsame Materialien, die bei einer Supermarktkette dazu benutzt wurden um Nahrung mit Glassplittern und Gift zu präparieren. Doch auch nach dem Tod des Mannes hören die Seltsamen Anschläge auf den Supermarkt nicht auf, so dass es mehrere Täter geben muss und einer scheinbar einen unbeliebten Mitkonkurrenten erledigt hat.
Im dritten Teil „Tödlicher Duft“ verschwindet eine junge Frau auf dem Weg von der Abendschule nach Hause spurlos. Kurz zuvor hatte sie noch einen Anruf erhalten, der sie ein wenig aufgewühlt hat . Ist dieser aber Grund genug um einfach wegzulaufen. Thursday und Detective Sergeant Strange (Sean Rigby) gehen auf Spurensuche und finden dabei aber nur einen Schuh der Vermissten. Auf dem Herrenhaus in der Nähe bitten die Ermittler um Hilfe und entdecken dabei ein schon lange verstecktes Geheimnis.
Der letzte Teil der dritten Staffel führt Morse in die Welt des organisierten Verbrechens, da das Erbe eines hohen Mafiabosses angetreten werden soll. Während Thursday immer noch mit den Folgen der Schussverletzungen aus der zweiten Staffel zu kämpfen hat, geht Morse in eine Bank um dort seine aktuelle finanzielle Lage zu besprechen. Ein ungünstiger Zeitpunkt, denn genau an diesem Tag wird die Bank überfallen. Ein Spiel mit dem Feuer beginnt, denn nicht nur Morse sondern auch Thursdays Tochter Joan (Sara Vickers) sind mit den Verbrechern in der Bank eingesperrt.
Auch die dritte Staffel der Fälle des „jungen Inspektor Morse“ ist wieder hervorragende Krimiunterhaltung in gut gestalteter Kulisse der 1960er Jahre. Erneut kann man die Anfängerjahre des Ausbilders von DCI Lewis miterleben und sehen, was für ein brillanter Ermittler er auch schon in jungen Jahren war. Natürlich kommen ihm immer wieder einige Schicksalsschläge in den Weg, die ihn daran hindern seinen Weg so zielstrebig weiterzuführen, wie er es angefangen hatte. So macht ihm nicht nur die Wiedereingliederung in den Dienst zu schaffen, sondern auch die Beförderung seines „Kumpels“ Strange, der von einem einfachen Polizisten nun zu Morses Vorgesetzten wird.
Generell hat die Serie eine gewisse Grundspannung, da nie ganz klar ist, was nun wirklich passiert ist. Meist gelingt es den Ermittlern (allen voran Morse) den Fall dann durch Geschick und Logik aufzuklären. Interessant ist es aber zu sehen, wie die Figuren nun nach drei Staffeln miteinander agieren. Während bei Morse und Thursday die Mentoren/ Schüler Freundschaft noch stärker wird, entwickelt sich ihr Vorgesetzter Chief Superintendent Bright (Anton Lesser) nun auch zu einer wichtigen Figur in der mehr steckt als man bisher angenommen hatte. Dazu kommt noch die Einführung einer neuen Kollegin (Dakota Blue Richards) die ein Symbol der aufkommenden Emanzipation sein soll.
„Der junge Inspektor Morse“ ist eine gute Krimiserie, die mit jeder Episode Lust auf mehr macht. Obwohl in dieser Staffel ein wenig die schönen Aufnahmen Oxfords aus den Folgen verschwunden sind, so dass die Handlung auch überall spielen könnte, bin ich gespannt wie es weitergehen wird. Im Hintergrund spielt sich immer noch eine nette Rahmenhandlung ab, die noch großes Erhoffen lässt.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten