Viele Jahre bevor Inspektor Morse (John Thaw) und sein Assistent DS Lewis (Kevin Whately) gemeinsam Kriminalfälle gelöst haben, musste sich Endeavour Morse (Shaun Evans) seine eigenen Hörner als Police Constable abstoßen. Eigentlich arbeitet er in der Schreibstube, doch für einen wichtigen Fall wird er nach Oxford berufen. Dort soll er zusammen mit einigen anderen Anwärtern bei einem Vermisstenfall helfen, der die ganze Stadt in helle Aufregung versetzt. Schon bald wird aber die Leiche der jungen Frau gefunden, so dass dieser Fall nun ein Mordfall wird.
Mit der Unterstützung von Detective Inspector Fred Thursday (Roger Allam) wird aus dem Schreibstubenpolizist Morse durch seine innovativen Ideen und sein logisches Denken der persönliche Assistent des Inspektors. Nach und nach lernt er die alltägliche Polizeiarbeit kennen, aber auch seine Kollegen, die ihm durch seinen schnellen Aufstieg nicht nur wohlgesonnen sind. Dennoch findet er auch schnell Verbündete bei der Polizei, wie den Gerichtsmediziner Dr. Max DeBryn (James Bradshaw) oder auch DS Jim Strange (Sean Rigby), die im Laufe der Zeit zu guten Freunden werden.
Der erste Fall ist durch die Mitwirkung von Morse auch relativ schnell aufgeklärt, doch für Morse gibt es keine wirkliche Ruhe. Durch den neuen Chief Superintendent Reginald Bright(Anton Lesser) wird Morse erstmal wieder zurückgestuft, da es nicht sein kann, dass so ein junger Bursche gegen alle bisherigen Konventionen verstößt. Doch das hindert den jungen Polizisten nicht im aktuellen Mordfall mit zu ermitteln. Dabei wird er mit Argusaugen begutachtet und es wird jede seiner Handlungen hinterfragt. Doch auch hier ist er wieder eine wichtige Figur in der Aufklärung eines Doppelmordes.
Doch dies ist erst der Anfang. Neben seines Studiums für die Sergeant-Prüfung muss sich Morse immer wieder gegen seine Kollegen durchsetzen, aber auch seinen Vorgesetzten beweisen, dass er ein guter Polizist und Ermittler ist. Dabei fällt er immer wieder durch seinen logischen Verstand, aber auch durch seine früheren Verbindungen aus seiner Studentenzeit auf. Dieses wird vor allem im Fall des Mordes an einem Fabrikarbeiter wichtig, da Morse noch die Sekretärin des Besitzers kennt, die für ihn als interne Informationsquelle ermittelt.
Die erste Staffel der Krimiserie ist wirklich gute Kriminalunterhaltung. Shaun Evans ist eine gute Wahl für die Darstellung des jungen Morse, da er meines Erachtens wirklich ein wenig Ähnlichkeit mit Morse hat. Die Fälle sind wie für Morse oder Lewis typisch langsam erzählt und wenn man genau aufpasst und die jeweiligen Fälle ebenso logisch aufbereitet wie Morse, dann könnte man auf den jeweiligen Mörder kommen.
Mir persönlich fehlt ein wenig der passende Bezug zur Serie. Die Fälle sind wirklich gut und auch immer wieder spannend durchdacht. Leider fehlt uns deutschen Zuschauern der Bezug zu den Figuren. Es gibt zwar die erste Staffel der klassischen Morse Reihe (entweder als eigen Staffel, oder als Bonusdisks in den Lewis Staffeln) doch diese bietet nur einen kleinen Happen der eigentlichen Reihe. Dadurch hat man auch keine wirkliche Bindung zu den Figuren und man hat leider auch nicht diese Aha-Erlebnisse, wenn eine der Figuren auftaucht, oder etwas ganz typisches aus der klassischen Serie macht. Trotzdem ist es spannende Krimiunterhaltung, die nicht umsonst nun schon in die fünfte Staffel geht.