Um die Unterlagen von Robert Cravens Vater Roderick Andara aus ihrem feuchten Grab zu bergen machen sich Robert, H.P. Lovecraft und dessen Diener Rowlf auf den Weg nach Schottland. Diese Unterlagen, die Wasserdicht in einer Kiste sind, sind lebenswichtig für die Menschheit, da man nur mit Andaras Aufzeichnungen die Gefahr der „großen Alten“ bannen kann.
Auf dem Weg dorthin haben sie leider ein Problem mit ihrer Kutsche, so dass sie nicht weiterkönnen. Während sie sich noch versuchen darauf zu einigen, ob sie ins nächste Dorf gehen, oder ins letzte Dorf zurückmarschieren erscheint ein Reiter, der die Reisenden in sein Anwesen einlädt, da ein Fußweg in der Dunkelheit zu unsicher sei.
Dort angekommen könnte es gar nicht interessanter sein. Während der Garten in einem eher verwilderten Zustand ist, erscheint das Innere des Hauses in einem perfekten Zustand, der nach seinesgleichen sucht. Im Salon entdeckt H.P. zuerst eine unglaubliche Bibliothek mit okkulten Büchern, bevor sie dann vom seltsamen Diener zu ihren Zimmern gebracht werden. Diese sind wie auch der Rest des Hauses in einem eher träumerischen Zustand.
Als Robert sein Zimmer betreten möchte sieht er das Zimmer in seinem wahren Licht. Ein alter verfallener Raum, der schon beim Zusehen weiter vergammelt. Doch nicht nur das. Plötzlich hat er eine Vision von einem Mädchen, welches in einem Gewölbe festgehalten und von einem seltsamen unförmigen Wesen bedroht wird, das die Lebensenergie des Mädchens benötigt.
Als er aus der Vision erwacht sieht er ein riesiges Spinnenwesen auf sich zukommen welches zum Angriff ansetzt. Im letzten Moment kann er sich aus dem Zimmer retten und befindet sich wieder im perfekten Haus. Der Zustand hält auch bis zum Essen an. Doch dort zeigt der Gastgeber sein wahres Gesicht und enthüllt die Falle, die von den Dienern der großen Alten extra für die drei Reisenden erschaffen wurde.
Erneut ist es den Machern bei Lindenblatt Records gelungen mit „Das Haus am Ende der Zeit“ ein phantastisch unheimliches Hörspiel zu produzieren. Dabei handelt es sich um den vierten Teil der „Der Hexer von Salem“ Hörspielreihe nach den Romanen von Wolfgang Hohlbein, die zwar eine Rahmenhandlung haben, bisher aber noch jeder Teil in sich abgeschlossen war.
Wie auch schon die vorherigen Geschichten ist auch dieses Abenteuer noch als „Gespenster Krimi“ in den Bastei Lübbe Groschenromanen erschienen. Zu Beginn nutzte Wolfgang Hohlbein noch ein Pseudonym um bei den Fans großes Rätselraten um die wahre Identität des Autors hervorzurufen. Die Romane waren aber so erfolgreich, dass „der Hexer“ und damit Hohlbeins Adaption des Cthulhu Mythos bald schon seine eigene Serie bekommen hat.
Für „Das Haus am Ende der Welt“ konnte Stefan Lindner als Hörpielautor, Regisseur und Produzent erneut wieder Thomas Kramer im Dialogschnitt Michael Gerdes für die Geräusche, Johnny Witterman für die zusätzlichen Effekte sowie Dominik Morgenroth für die Musik verpflichten. Diese Zusammenarbeit ist erneut sehr fruchtbar und herausgekommen ist ein hervorragendes Hörspiel welches direkt Lust auf mehr macht.
Dazu kommen natürlich noch die Sprecher, ohne die kein Hörspiel funktionieren würde. So kann man in den Hauptrollen erneut Patrick Borlé als Robert Craven, Oliver Mink als H.P. Lovecraft und Thomas Albus als Rowlf hören. In weiteren Rollen kommen noch Paul Burghardt als Charles, Marie Burghardt als Jenny, Jürgen Thormann als Mr. Boldwinn, Tonio von der Meden als Carradine, Johnny Wittermann als Great Old One, Michael Gerdes als „Das Haus“ sowie Stefan Lindner als Erzähler.
„Das Haus am Ende der Zeit“ ist hervorragende Hörspielunterhaltung. Die Atmosphäre ist sehr dicht und unheimlich und ist damit genau so wie sie sein sollte und wie man es von den „Hexer“ Geschichten erwartet. Ich persönlich bin sehr begeistert von der Serie und freue mich schon auf die Fortsetzung, die hoffentlich nicht so lange auf sich warten lässt.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten