Mark Twains „The Mysterious Stranger“ wurde Anfang des Jahres im Pandämonium Verlag veröffentlicht. Für die Übersetzung zeichnet sich niemand anderes verantwortlich als Oliver Fehn. Das Buch dreht sich um einen Ort namens Eselsdorf im mittelalterlichen Österreich. Eines Tages taucht dort besagter geheimnisvolle Fremde auf, der auch noch über mysteriöse Kräfte verfügt.
Einem jugendlichen Trio gibt sich der Fremde als Neffe Satans zu erkennen. Natürlich versetzt dies die Jungen in Angst und Schrecken, zumindest solange bis sich Satan erklärt und die drei wieder aufatmen können.
Mit der Ankunft des Fremden häufen sich aber auch die geheimnisumwitterten Ereignisse im Dorf. Was zu ungewollten, teilweise auch unwillkommenen Ereignissen führt. Doch alles hat seinen Sinn, so versichert Satans Neffe dem Trio.
So negativ die Meinung des Fremden gegenüber dem Menschengeschlecht auch ist, so weise und tief sind seine Aussagen. Satans Neffe fungiert hier als Lehrer und Freund für Theodor, er zeigt ihnen die Welt, erklärt seine Ansichten und beantwortet die neugierigen Fragen des Trios.
Dass solche Kräfte im Mittelalter nicht lange unentdeckt bleiben, dürfte sich jeder denken können. Was man sich nicht denken kann, sind die Erklärungen des Weltgeschehens, die Satans Neffe abgibt. Viele kleine und große Denkanstöße für das noch junge Trio und besonders für Theodor lassen die Darlegungen des neuen Freundes folgerichtig und durchdacht erscheinen.
Ohne diese Übersetzung von Oliver Fehn hätte ich diese wunderbare Geschichte aus Mark Twains Feder tatsächlich verpasst. Was sehr schade gewesen wäre, denn die Story bietet für jeden etwas. Sind die Ansätze alle neu? Wahrscheinlich nicht. Das macht das Werk aber nicht schlechter, und an Wichtigkeit hat es ebenfalls nicht eingebüßt. Oliver Fehn ist hier die wunderbare Übersetzung eines Klassikers gelungen.