Der junge schottische Tierarzt James Herriot (Nicolas Ralph) ist auf einem Kurzbesuch in seiner Heimatstadt Glasgow. Dort übernimmt er aus Höflichkeit eine Krankheitsvertretung in der Praxis seines Mentors. Da er den Job aber wirklich gut macht und ein angestellter Tierarzt bald in Ruhestand geht, bekommt James einen Job angeboten.
Zurück in den Yorkshire Dales ist James hin und hergerissen. Er liebt die Praxis dort und auch seine beiden Kollegen Dr. Siegfried Farnon (Samuel West) und dessen Bruder Tristan (Callum Woodhouse). Dazu kommt noch die mehr als Fürsorgliche Mrs. Hall (Anna Madeley), die das Gespann in der Tierarztpraxis komplettiert.
Doch das ist nicht sei einziger Grund. Nachdem die schöne Farmerin Helen Alderson (Rachel Shenton) ihren Verlobten, den reichen Großgrundbesitzer Hugh Hulton (Matthew Lewis), vor dem Altar hat sitzen lassen, ist der Weg für ihn frei. Doch auch hier tut er sich sehr schwer, denn er ist nicht nur schüchtern, sondern kennt als Städter auch nicht alle wichtigen Gebräuche aus der Region.
Gleichzeitig bittet Mrs. Hall Siegfried darum Tristan ein wenig mehr Aufgaben zu geben. Da er jetzt ja das Examen bestanden hat, könne er ruhig ein wenig mehr in der Praxis helfen, als nur Reinigungs- und Verwaltungsarbeiten. Siegfried ist mäßig begeistert, da er der einzige ist, der weiß, dass Tristan die letzte Prüfung verhauen hat.
Siegfired gibt sich schließlich geschlagen, doch bevor es soweit kommen kann, muss Tristan erst einmal mit einem eigenen Hühnerstall seine Reife beweisen. Ein Unterfangen, das gar nicht so einfach ist, vor allem, wenn man dann von seinem eigenen Bruder aus Versehen sabotiert wird.
So schön das Leben dort auch ist, desto erschreckender sind die Berichte in den Nachrichten. Wir schreiben das Jahr 1938 und je weiter das Jahr voranrückt, desto mehr erschütternde Berichte erhält man aus Deutschland. Es gibt zwar durch das Münchener Abkommen ein Bestreben den deutschen Kanzler zu besänftigen, dennoch spüren die Bewohner in den Yorkshire Dales (vor allem Mrs. Hall) das da irgendetwas im Busch ist.
Die zweite Staffel der Neuinterpretation der klassischen BBC Serie „Der Doktor und das liebe Vieh“ bietet wieder genau das, was man von dieser Serie erwartet. Drama, Spannung, Gefühl und eine Prise typisch britischen Humors.
Im Hauptfokus der Serie steht James Herriot, der auch die dazu passenden Romane verfasst hat. Diese beschreiben sein Leben als Landarzt in Yorkshire und mit den ganzen seltsamen Begebenheiten, gegen die er dort ankämpfen musste – die er aber auch lieben gelernt hat.
Dieses Thema der Romane ist in der Serie hervorragend umgesetzt worden. Herriot zweifelt ob die Arbeit auf dem Land das richtige für ihn ist. Die Methoden sind veraltet und die Farmer akzeptieren ihn teilweise nicht. Er ist ja nur ein Stadtmensch, der es mit den ganzen unnötigen Behandlungen auf ihr Geld abgesehen hat.
Dazu kommen noch so unglaubliche Exoten wie Mrs. Pumphrey, die ihren Hund Tricky wie einen Menschen behandelt. So kommt es, dass Tricky dann auch einen Onkel Herriot und einen Onkel Farnon hat, die sich in Mrs. Pumphreys Abwesenheit um sie kümmern müssen.
Die zweite Staffel dieser überaus unterhaltsamen Serie bietet erneut die sechs Episoden der eigentlichen Staffel sowie das für britische Serienformate typische Weihnachtsspecial. In diesem geht es erneut nicht nur um die typische Weihnachtsfeier in der Tierarztpraxis, sondern ein ganz spezieller Patient kämpft um Leben und Tot.
Mir haben diese sieben Episoden wieder sehr gut gefallen. Die Mischung der Mixturen macht hier genau den Charme aus. Die hervorragenden Aufnahmen der Landschaft der Yorkshire Dales tut ihr Übriges. Auch wenn ich mit dieser Staffel gerade erst fertig bin, kann ich es eigentlich gar nicht erwarten, wie es weitergehen wird. Trotz den Entwicklungen zum Ende der Staffel hat man ein wenig dieses „heile Welt“ Gefühl, was man in unserer heutige echt seltsamen Zeit dringend braucht.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten