Nach mehreren erfolglosen Bewerbungen erhält der junge schottische Tierarzt James Herriot (Nicolas Ralph) ein Stellenangebot in einer kleinen Landarztpraxis in den Yorkshire Dales. Seine Eltern sehen dies natürlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge, lassen ihren Sohn dann aber in die neue Zukunft gehen.
Schon der erste Tag entwickelt sich zu einem Abenteuer. Nach der Zugfahrt kommt die lange Busfahrt über Land. Während alle anderen Fahrgäste dies schon gewohnt sind, ist James damit ein wenig überfordert. Als er bei einem kurzen Halt den Namen der Stadt hört steigt er kurzerhand aus und steht mitten im Nirgendwo. Zu seinem großen Pech fängt es natürlich auch noch an zu regnen.
Völlig verspätet und durchnässt trifft er also bei seinem Vorstellungsgespräch ein. Mrs. Hall (Anna Madeley), die Haushälterin der Praxis, ist überrascht, dass überhaupt jemand kommt. Dies scheint ein wenig seltsam zu sein, erklärt sich aber spätestens mit dem Auftauchen von Dr. Siegfried Farnon (Samuel West) der wenig begeistert davon ist jemand Fremden in seine Praxis zu lassen.
Nach kurzer Unterredung mit Mrs. Hall nimmt Siegfried den etwas verwirrten James aber mit zu einem für ihn typischen Hausbesuch. Ein Pferd hat sich ein wenig am Huf verletzt und lahmt deswegen. Um zu sehen wie sich der Neue macht muss James dann auch zuerst einmal alleine die Untersuchung durchführen, was ihm einige matschige Klamotten einbringt.
Dennoch gelingt es ihm Siegfried zu überzeugen, so dass er die Stelle kriegt. Dies ist aber erst der Beginn einer unglaublichen Freundschaft, die nach einiger Zeit durch Siegfrieds Lebemann-Bruder Tristan (Callum Woodhouse) ergänzt wird, der es an der Uni scheinbar nie schafft seinen Abschluss zu machen und deshalb in die harte Ausbildung bei seinem Bruder muss.
Diese Staffel von „Der Doktor und das liebe Vieh“ ist eine Neuinterpretation der Romane von James Herriot sowie der Fernsehserie die von 1978 bis 1990 bei der BBC lief und insgesamt 90 Episoden aufweisen kann. Nun haben sich Brian Percival, Metin Hüseyin und Andy Hay diesem Thema angenommen und eine charmante, amüsante und manchmal auch recht spannende Serie erschaffen.
Dabei hat man versucht sich wenigstens in Ansätzen an die Romanvorlage zu halten. James Herriot kommt nach bestandener Tierarztprüfung in eine Praxis in den Yorkshire Dales und muss sich dort erst einmal mit den dortigen Eigenheiten der Farmer anfreunden und sich generell erst einmal an das Leben auf dem Land gewöhnen.
Dieses ist nicht immer so einfach und manche seiner Entscheidungen, wie Beispielsweise die Gnadentötung eines kranken Rennpferdes, stoßen nicht unbedingt auf Gegenliebe. Dabei ist er es, der einige neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden einführt und somit auch vielen anderen Tieren das Leben retten kann.
Neben den Tieren und dem Leben als Landarzt stehen natürlich auch die Beziehungen zwischen den Figuren untereinander im Mittelpunkt. Siegfried und Tristan stehen im ewigen Clinch miteinander, da der Siegfried annimmt, dass Tristan ein Tunichtgut ist, während Tristan seinen Bruder für einen verbohrten alten Spießer hält. Doch auch James hat eigene Probleme in Beziehungsfragen. Seit dem ersten Tag hat er ein Auge auf die schöne Farmerin Helen Alderson (Rachel Shenton) geworfen. Diese ist aber mit dem reichen Großgrundbesitzer Hugh Hulton (Matthew Lewis) verbandelt, was nicht nur einmal zu Problemen führt.
Mir hat die neue Auflage von „Der Doktor und das liebe Vieh“ sehr gut gefallen. Die Figuren sind wirklich gut besetzt worden und es hat wirklich Spaß gemacht dieses „typisch“ britische Landleben der 1930er Jahre zu betrachte, was mit viel britischem Humor gespickt ist.
Dazu kommt noch die gut durchdachte Handlung. Eigentlich passiert pro Folge nicht wirklich viel. Als Zuschauer ist man aber trotzdem gebannt, da man immer wissen will wie es weitergeht, beziehungsweise wie die in der Episode aufgebaute Spannungskurve aufgelöst wird. Für mich eine der Entdeckungen des Jahres.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten