Die Kings-Dominion-Schule der tödlichen Künste ist eine Ausbildungsstätte für die Killer von Morgen. Nach einigen Startschwierigkeiten gehört nun auch Marcus zu dem elitären Kreis der Schule und hat sich durch seine kurze Zeit in Vegas und dem passenden Drogentrip vier Freunde gemacht. Diese sind Willie, Billy, Saya und Maria. Mit letzterer hat er sogar eine Beziehung begonnen, die aber unter keinem guten Stern steht.
Da die Gruppe in einem Streit Marias Exfreund ermordet hat, darf es nicht so aussehen, als wenn Maria schon wieder etwas Neues hätte. Sie muss natürlich die trauernde Freundin spielen, obwohl sie mit Marcus schon langes was am Laufen hat. Dabei ist Maria selbst hin und her gerissen zwischen der Liebe zu Marcus und tiefen Depressionen, die sie wegen des Todes ihres Exfreundes plagen. Dabei gerät sie in eine Welle der Depression, was auch Marcus belastet.
Gleichzeitig ist Saya auf der Suche nach Fuck Face, der den Kopf von Marias Exfreund mitgenommen hat und nun mit seiner Hinterwäldler-Familie versucht sich einen Namen als Massenmörder zu machen. Doch kaum hat Saya das Versteck der Degenerierten gefunden verändert sich in Marcus Leben erneut der Status Quo. Nicht nur, dass er sich Saya anvertraut, er geht auch mit ihr zu einem Konzert, was den Lauf der Dinge drastisch verändert. Denn durch einen dummen Zwischenfall muss die Gruppe nun um ihr eigenes Überleben kämpfen.
Mit „Deadly Class“ veröffentlicht Panini eine der visionärsten Geschichten der letzten Zeit. Autor Rick Remender und Zeichner Wes Craig ist es gelungen ein Highschooldrama zu erschaffen, welches drastisch von den typischen Geschichten dieses Genres abweicht. Denn diese Schule ist nicht normal, denn auf ihr wird die nächste Generation von Killern ausgebildet. Natürlich gibt es da auch die ganz normalen Probleme die Teenager so haben, nur dass man an dieser Schule verstärkt auf seinen Rücken achten sollte, um nicht ein Messer darin stecken zu haben.
Angesiedelt in den späten 1980er Jahren muss sich der Protagonist Marcus mit der neuen Entwicklung seines Lebens zuerst einmal abfinden. In diesem Band findet der Leser heraus, das Marcus seinen Ruf zu Unrecht erhalten hat. Der eigentliche Mörder war seine ehemaliger Stubenkamerad, der sich nun einen Namen als Massenmörder machen möchte und bei einem Schüler der Schule begonnen hat.
Dennoch muss sich Marcus auch mit alltäglichen Problemen befassen. Er hat einen Job in einem Comicshop, hat mit Maria eine feste Freundin (auch wenn sie dies verheimlichen müssen und versteht sich blendend mit seiner „Beschützerin“ Saya. Leider ein wenig zu gut, wie sich nach einem Konzert und einigen Drogen herausstellt. Nach diesem Konzert wird auch für Heavy Metal-Fans eine sehr witzige Anspielung gemacht, denn Saya ist froh, dass keine Pantera Fans da waren, denn die würden immer übertreiben. Auch schon im Speed Metal Bereich (was Pantera damals noch war) konnte man bei den Fans schon die spätere Entwicklung erkennen.
Erneut hat Wes Craig eine besonders gelungene Arbeit am Zeichenbrett abgeliefert. Neben der unglaublich verzwickten und verwinkelten Geschichte, sorgen die Zeichnungen dafür, dass der Band wirklich gut ist. Diese sind ohne großartige Schnörkel und erinnern von der Colorierung durch Lee Loughridge sehr an die Comics der 1980er Jahre. Die Zeichnungen sind düster, sehr zurückhaltend mit den Farben, aber vor allem eins sehr aussagekräftig. Dazu trägt auch die Seitenaufteilung bei, die völlig aus dem Muster der klassischen Paneldarstellung ausbricht und auch auf so mancher Seite wie in einem Film mehrere Handlungen nebeneinander Darstellt. Ein gutes Beispiel dafür ist Marcus Weg zum Comicshop, als er sich um zwei Stunden verspätet hat.
Insgesamt kann man sagen, dass auch „Kinder des schwarzen Lochs“ ein überaus gelungener Comicband ist, der Hunger auf mehr macht. Remender, Craig und Loughridge sind ein unglaubliches Team, welches eine überaus facettenreiche Coming-of-Age Geschichte eines Killers verfasst hat. Der Witz der Geschichte ist vortrefflich, obwohl der Band unglaublich brutal ist und daher nicht für schwache Gemüter zu empfehlen ist.