Deadly Class Tödliches Klassenzimmer Band 1 1987 Reagan Jugend von Rick Remender und Wes Craig Comickritik
Die Leute sind immer noch unfreundlich und wenn man die Wahl hätte, würde man mit mindestens Zwei-Drittel von ihnen in der normalen Welt nicht sprechen. Bei den Unterrichtsfächern sieht es aber ganz anders aus. Hier lernt man alles was man als Auftragskiller zum Leben benötigt. Sei es nun „Enthaupten“, „Gift“, „Nahkampf“ oder „Schwarze Künste“ – diese Schule macht alles möglich.
Protagonist der Serie ist der junge Marcus, der nach einem Leben auf der Straße von einigen Assassinen im Training aufgegriffen wird und durch seine etwas mysteriöse Vorgeschichte an der Kings-Dominion-Schule aufgenommen wird. Sein Anreiz für gute Noten ist die Tatsache, dass er seit dem „Unfalltod“ seiner Eltern geschworen hat den US-Präsidenten Ronald Reagan zu ermorden.
Die Eingliederung in die Schule fällt ihm nicht leicht. Als Neuer ist es schwer Freunde zu finden und so eckt Marcus zuerst überall an. Nur Willie gibt sich Notgedrungen mit ihm ab. Gemeinsam haben sie einen Auftrag zu erledigen, den sie komplett versauen, so dass Marcus in die Arrestzelle zum Nachdenken gebracht wird. Doch wofür sind „Freunde“ da? Schon bald befindet sich Marcus mit einigen anderen Mitschülern auf dem Weg nach Las Vegas um dort den Vater von Billy umzubringen.
Damit beginnt der bisher härteste Abend in Marcus Leben. Bevor sie überhaupt in die Nähe des vermeintlichen Opfers kommen, gelangen die Killer in den Besitz von einer unglaublichen Menge LSD, welches sie sofort konsumieren. Ein höllischer Trip beginnt und das nicht nur für Marcus…
Mit der neuen Comicreihe „Deadly Class – Tödliches Klassenzimmer“ öffnen die Autoren Rick Remender und Wes Craig – der auch die Serie zeichnet – ein Kapitel zu einer Zeit, die jeder am liebsten vergessen würde – die Schulzeit. Doch wie bei Remender so üblich ist nichts so, wie es zu sein scheint. Seine Schule ist eine Schule in der die Auftragskiller von Morgen ausgebildet werden – trotzdem immer noch eine Schule mit all den Intrigen, Liebesbeziehungen und Mobbing Fällen.
Doch ihre Geschichte ist nicht nur ein Highschool Drama ähnlich einem John Hughes Film (natürlich spielt sowas auch eine Rolle) denn Remender und Craig gelingt es auch in dieser Serie viele Genre miteinander zu verknüpfen. Der Anfang der Geschichte ist eine komplette Coming-of-Age Geschichte, in welcher der Protagonist versucht einen Sinn für sein Leben zu finden. Irgendwann schwenkt dies aber um. Die Haupthandlung bleibt zwar immer noch bestehen, es kommen aber noch weitere Facetten hinzu – das Drogendrama („Fear and Loathing in Las Vegas“ ist nichts dagegen), der Auftragsmord, die Freundschaften, das Liebesdrama, der Racheakt und noch vieles mehr.
Spektakulär in Szene gesetzt wird dieses von Wes Craig, der vor allem für seine Arbeit an „Guardians of the Galaxy“ unter Dan Abnett und Andy Lanning bekannt ist. Diesem gelingt es den Schrecken der Highschool, aber auch die Drogenphantasien und die ausschweifende Gewalt sowie das Flair der 1980er Jahre passend einzufangen. Als Kolorist konnten die beiden Lee Loughridge verpflichten, dem es gelingt den typischen Stil der 1980er Jahre mit vielen Pastellfarben zu adaptieren und der Serie somit ein „Zeitgemäßes“ aussehen zu verleihen.
Persönlich hat mir der erste Band von „Deadly Class – Tödliches Klassenzimmer“ sehr gut gefallen. Die Figuren sind bisher gut ausgearbeitet, lassen aber noch viel Spiel nach Oben offen. Der erste Handlungsstrang ist mit diesem Band zwar abgeschlossen, die Autoren öffnen aber während der ersten sechs US Hefte die in diesem Band enthalten sind, so viele Nebenhandlungen, dass man gespannt ist, wie die Geschichte weitergehen wird. „Deadly Class“ ist eine Serie mit unglaublich viel Potential, die wirklich Spaß macht zu lesen.