Das Grundspiel von „Kingdom Scrolls“ ist geschafft. Nach einem eher ernüchterndem Finalkampf mussten Meg (Alexa Davies), Nicky (Will Merrick), Usman (Sargon Yelda) und Russel (David Mumeni) sich nun acht lange Monate auf die neue Erweiterung gedulden.
Doch nun hat das Warten endlich ein Ende. Die neue Erweiterung ist da und die vier online „Freunde“ fühlen sich wie im siebten Himmel. Doch die Ernüchterung kommt schon beim ersten kurzen Anspielen.
Die Welt von „Kingdom Scrolls“ ist nicht mehr wie sie war. Durch die neue Erweiterung, die sich vor allem durch die Einführung von Fischmenschen auszeichnet, sind viel zu viele junge Mitspieler online, so dass sich die vier Hardcore-Spieler nun nicht nur alt, sondern komplett fehl am Platze finden.
Dennoch können sie natürlich nicht aufhören, das Spiel zu spielen. Während Nicky im wahrsten Sine des Wortes sein letztes Hemd für das Spiel hergibt und sich im Spiel immer mehr nutzlose Lootboxen kauft, wird Meg bei ihrer Arbeit immer weiter befördert, so dass die Zeit zum Spielen immer weniger wird.
Dennoch gibt es auch Lichtpunkte in Megs und Nickys Leben, denn bei beiden klopft die Liebe an die Tür. Während Meg sich den Handwerker anlacht, der ihren Kühlschrank repariert hat, entdeckt Nicky die online Liebe für sich und begibt sich auf die unerforschten Wege einer virtuellen Romanze.
Gleichzeitig durchlebt Alison (Charlotte Ritchie), die Mitbewohnerin der beiden Nerds, die Höhen und Tiefen einer Beziehung mit einem verheirateten Mann. Während sie den einen Tag einen totalen Höhenflug erlebt, ist sie am nächsten Tag total am Boden zerstört. Hilfe sucht sie dann bei ihren besten Freunden, doch sind diese wirklich die richtigen Ansprechpartner?
Nach der großartigen ersten Staffel von „Dead Pixels“ musste ich unbedingt wissen, wie es mit den vier Nerds und ihrer „normalen“ Freundin weitergeht. Eigentlich hätte man nach der ersten Staffel die Serie auch beenden können – das Spiel war schließlich durchgespielt. Doch wie jeder Gamer, Film- oder Comicfan weiß – bei jedem erfolgreichen Spiel, Film oder auch Comic erscheint früher oder später eine Erweiterung oder eine Fortsetzung.
So auch bei dem geliebten Spiel der vier Gamer. Leider ist die Erweiterung eigentlich der totale Mist, doch davon lassen sich die vier Freunde nicht unterkriegen. Wenn einen die Sucht gepackt hat, dann aber auch richtig. So leidet erneut das kaum noch vorhandene Privatleben unter dem Spiel.
Dieses kriegt vor allem Megs Freund häufig zu spüren, da er teilweise während einer Verabredung nur da sitzt und sich die Zeit vertreibt, während sie sich für den Kampf gegen einen Endgegner stundenlang in einer Schlange anstellt und vor ihrem Monitor auf den Kampf wartet.
Doch auch Nicky lernt endlich jemand anderes als Meg kennen, auch wenn es sich dabei um eine Kämpferin im Spiel handelt, die ihn zuerst einmal ganz schön fertigmacht. Schon bald gehört er einer Gruppe an, bei denen alle Spieler von der Dame getötet wurden und macht Jagd auf sie. Da Nicky aber andere Pläne hat, bandelt er online mit ihr an, was ihn zur meist gehassten Person des Spiels macht. Und dann schlägt er auch noch ein reales Treffen vor…
Russel hat indes seine eigenen kleinen Probleme. Nach ein wenig Ärger mit seiner Mutter ist er zu Hause rausgeflogen und lebt nun bei einer etwas seltsamen Frau. Dort hat er zwar unbegrenzten W-Lan Zugriff, doch irgendwie kommt dieses Zusammenleben seinen anderen Freunden eher wie eine Entführung vor. Da es aber Russel ist, denkt dieser sich nichts dabei und genießt eher die neue Freiheit.
Auch die nun bei Polyband erschienene zweite Staffel von „Dead Pixels“ war wieder unglaublich großartig. Die Mischung zwischen der realen Welt und den Handlungen beim Computerspiel sind gut gewählt und auch als Meg in der Welt von „Kingdom Scrolls“ Version 1.0 unterwegs ist, war es nicht unbedingt störend, sondern hat wahrscheinlich alle Gamer an ihre Anfänge denken lassen.
Ich hoffe, dass es irgendwann mit dieser Serie weitergehen wird. Das Ende ist relativ vielversprechend und macht Lust auf mehr „Dead Pixels“. Leider habe ich mich selbst in einigen Szenen wieder erkannt, was wahrscheinlich auch einer der Aspekte ist, warum mir diese Serie so gut gefallen hat.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten