Vor einigen Jahren haben Autor Mark Millar und Zeichner Steve McNiven einen gealterten Logan ins Marvel Universum eingeführt. Niemand wusste so wirklich, was es mit dieser Figur auf sich hatte und wie sie in die Marvel Kontinuität passte. Danach gab es zwar diese herausragende Geschichte, doch die Figur an sich ist ein wenig in ein Schattendasein gerutscht.
Einige Jahre später wurde diese Figur im Rahmen des „Secret Wars“ von Brian Michael Bendis wieder aufgegriffen und dieser gealterte Logan wurde nach dem Relaunch des Marvel Universums in der Welt der X-Men aufgenommen. Dort agierte er fortan als neuer Wolverine, aber auch als Freund und Mentor für die jüngeren Mutanten. Dennoch beschäftigte ihn immer wieder die Angst, dass seine Realität auch in diesem Universum wahr werden könnte.
Wie auch schon seine andere Inkarnation dieser Erde, scheinen die Stunden für den „Old Man Logan“ gezählt zu sein. Seine Selbstheilugskraft hat ausgesetzt und sein Körper wird so langsam vom Adamantium, welches seine Knochen überzieht vergiftet. Nur die Droge Regenix sorgt noch dafür, dass er in den großen Schlachten, nicht sofort stirbt. So auch gegen Maestro, der gealterten und vor allem bösen Version des Hulks, die Logan mit letzter Kraft besiegen konnte.
Schwer getroffen von diesem Kampf weiß Logan, dass seine Zeit auf der Welt vorbei ist. Bevor er aber abtritt, möchte er noch dafür sorgen, dass so etwas wie in seiner Welt hier niemals passieren wird. Daher macht er sich zusammen mit Hawkeye auf die Suche nach dem Schurken Mysterio. Dieser hat Logan in seiner Realität vorgegaukelt gegen die übelsten Schurken zu kämpfen, obwohl es seine eigenen Freunde waren, die er brutal ermordet hat.
Doch nicht nur Hawkeye und Logan suchen Mysterio, auch Miss Sinister hat es auf den Schurken abgesehen. Sinister möchte diesen nämlich genau dafür nutzen um nicht nur die Weltherrschaft an sich zu reißen, sondern zusammen mit Red Skull und Crossbones, auch alle Helden der Erde zu vernichten. Ein erster Testlauf findet am Times Square statt, wo Logan es mit seinen Freunden von den Avengers zu tun bekommt…
Nachdem der gealterte Logan aus einer fremden Dimension, neben einigen anderen Wolverines, dessen Platz eingenommen hatte, ist es nun, nach dessen Rückkehr, Zeit für den alten Mann seinen Hut zu nehmen. Da wir uns im Marvel Universum befinden, geschieht dies natürlich nicht einfach so und da Old Man Logan bei den Lesern auch recht beliebt ist, bekommt er sogar eine eigene Miniserie zum Sterben.
Da Deutschland ein X-Men beziehungsweise Wolverine und Deadpool Land ist, bekommt Old Man Logan nun natürlich auch seinen gebührenden Abschied in zwei Sonderbänden die bei Marvel Deutschland im hause Panini erscheinen werden. Band eins von Ed Brisson und Mike Henderson ist nun erschienen und beinhaltet die ersten sechs US-Hefte von „Dead Man Logan“. Auf Band zwei muss man noch etwas warten, da dieser erst im Frühjahr 2020 erscheinen soll und den finalen Handlungsbogen enthalten wird.
Brisons Geschichte ist ein netter Roadtrip der den Spagat schafft zwischen unglaublicher Brutalität, Heldentum und dummen Witzen. Die Suche nach Mysterio ist natürlich nicht so ganz einfach und so wird die eine, oder andere Schurkenbar von Logan auseinandergenommen. Dabei bleibt nicht jeder Schurke unverletzt, bis irgendeiner dann schließlich den Aufenthaltsort des Mysterios bekannt gibt. Doch das ist erst der Anfang eines noch größeren, aber auch traurigeren Abenteuers. Logan ist ich nämlich mit jeder seiner Handlungen darüber im Klaren, dass er nicht mehr lange zu leben hat.
Persönlich hat mir der Band unglaublich gut gefallen und auch die immer wieder kehrenden Anspielungen auf den Heldenmut Hawkeyes fand ich hervorragend. Auch das Zusammentreffen mit Captain America, Wolverine und Mariko ist ein Meilenstein in dieser Erzählung und at für eine Gänsehaut gesorgt
Daher bin ich auch sehr gespannt auf die Fortsetzung des Bandes, die wahrscheinlich noch viel mehr über die Psyche des gealterten Helden preisgeben wird. Laut Ankündigung ist er wieder in seiner eigenen Welt, was das Ableben nicht gerade einfacher macht.
Meine Meinung: 10 von 10 Punkten