Und hier trudelt eine Pop-Punk-Platte mit kalifornischem Einschlag in mein Heim. CF98 liefern eine EP namens Dead Inside (VÖ: 7. August 2020 via Sound Speed Records) ab.
Die Info schreibt: „This is Poland, not California.“ Doch die aus Kraków stammende Band hat sich nach dem chemischen Element Californium mit der Ordnungszahl 98 benannt. Daher: CF98.

Zu hören ist aber astreiner Pop-Punk mit (deutlich) hörbaren kalifornischen Einflüssen. Frontfrau Karolina Duszkiewicz ergänzt die Melodien der Mid-Tempo-Stücke ziemlich gut. Auch sogenannter Melodycore und Skate-Punk kann man hier in verschiedenen Dosierungen hören. Gehört wohl dazu. Dead Inside wurde von Ishay Berger von Useless ID produziert. Geschrieben wurden diese Songs im vergangenen Winter.
Die vier Mitglieder der Band, neben der schon erwähnten Sängerin Karolina, sind Gitarrist Mateusz Poznański, Bassist Michal Kurzyk undd Drummer Adrian Majcherek.
Die EP startet mit einem kurzen Intro und dem titelgebenden Stück der Veröffentlichung. Geht direkt mit feinen Melodien und nach vorne treibenden Drums los. Wenn alles einsetzt, gewinnt mensch schnell den Eindruck, wie die restlichen Stücke klingen könnten.
Shine On beginnt mit einem Ohohohooo und geht dann auch recht zügig nach vorne. CF98 wissen, was sie hier tun. Und es ist eine (kleine) Meisterleistung den Inhalt in nur 58 Sekunden zu erzählen. Gefolgt von Pink – einem song-gewordenen Mittelfinger in Richtung Gender-Wahnsinn. Im Sinne von Erwartungshaltung. Daher heißt es im Song sinngemäß auch, Pink ist für Mädels, Punk für die Kerle. Was natürlich Blödsinn war und ist. Jede/r ist willkommen.
Flott geht es direkt mit Oh Boy weiter, Gasoline als vorletzter Song bremst auch nicht ab und Never Quit ist anders, ein wenig gebremster. So zumindest der Eindruck. Später fragte ich mich, ob es wirklich langsamer war und die Instrumentierung nur eine andere war. Eine, die meine Wahrnehmung täuschte.
Letzten Endes kommt es ja auch nicht auf die Schnelligkeit an in der die Stücke vorgetragen werden. CF98 bekommen das in ihrem eigenen Tempo gut hin, variieren dieses aber gekonnt und lassen viele Melodien mit einfließen. Textlich geht es durchaus auch ernst zur Sache und nicht nur der Spaß steht im Vordergrund.