Der eher erfolglose Künstler Dave (Nick Thune) hat ein riesiges Problem. Er schafft es einfach nicht Dinge zu Ende zu bringen. Um sich von seinem aktuellen Projekt abzulenken beginnt er in seinem Wohnzimmer einen Irrgarten aus Pappkartons zu bauen.
Als seine Freundin Annie (Meera Rohit Kumbhani) nach Hause kommt steht ein riesiger Kartonhaufen in ihrem Wohnzimmer, doch von ihrem Freund Dave fehlt jede Spur. Als sie ihn ruft kommt aus den Tiefen der Kartons seine Stimme. Sie bittet ihn rauszukommen, doch er sagt seltsamerweise, dass er ich verlaufen hat und nicht mehr herausfindet. Dieses ist mehr als seltsam, vor allem, da es sich bei dem Irrgarten nur ein paar zusammengeklebte Kühlschrankkartons handelt.
Als erstes alarmiert sie Daves besten Freund Gordon (Adam Busch) der ihn retten soll. Natürlich gelingt es ihm auch nicht Dave aus dem Irrgarten zu locken, also alarmiert er Daves übrige Freunde, die über eine Rettung sinnieren. Dabei ist auch Harry (James Urbaniak), der zusammen mit seinem Kameramann (Scott Narver) und seinem Tontechniker (Frank Caeti) einen Dokumentarfilm darüber drehen möchte.
Da Annie dies Gerede viel zu lange dauert, beschließt sie das Labyrinth zu betreten. Da es eine Party ist gehen natürlich alle mit in den Irrgarten. Ein großer Fehler, denn es sind nicht nur ein paar Pappkartons, sondern ein riesiges Gebilde, welches scheinbar unendlich ist. Da Dave es wie einen echten Irrgarten angelegt hat, ist das Gebilde natürlich mit Fallen gespickt und leider gibt es auch einen Minotaurus, der das Labyrinth verteidigt.
Mit „Dave made a Maze“ liefert Bill Watterson sein Debut als Autor und Regisseur. Ihm ist dabei ein unglaublicher Film gelungen, der viele Genres beinhaltet. Was wie ein eher seltsamer Fantasyfilm beginnt, entwickelt sich recht schnell zu einer waschechten Horrorkomödie, bei der aber fast kein Blut fließt. Die Menschen sterben zwar, aber es regnet kein Blut, sondern Bindfäden und Konfetti, ganz so, wie es in einem Pappkarton auch passieren würde.
Der Wechsel der einzelnen Ebenen geschieht fließend. So ist der Vorspann ein Cartoon, der den Arbeitstag von Dave zeigt, dann ein wenig normaler Film mit Dokumentar-Elementen. Im Irrgarten kommt es zu einem netten Stop Motion Abschnitt, der Daves Origamifiguren in der Hauptrolle hat. Danach gibt es noch ein wenig Puppentheater. Dabei ist immer der Ausweg aus dem Irrgarten das Ziel.
Die Erklärung für diese seltsame Entwicklung des Labyrinths wird fast am Ende des Films gegeben. Dort taucht plötzlich etwas auf, mit dem niemand mehr gerechnet hat, so dass das Labyrinth und auch die vielen Todesopfer einen Sinn ergeben.
Für einen Independent-Film ist „Dave made a Maze“ wirklich hohe Kunst. Der Film ist überaus witzig und durchaus spannend, nur die Schauspieler wirken manchmal ein wenig deplatziert und hölzern. Die Blu-ray Version, die nun bei Pandastorm Pictures erschienen ist, ist diesem Machwerk durchaus würdig. Ganz wie der Film es verlangt kommt auch die Disc in einer Papphülle, die wie ein Karton aufgemacht ist. Doch nicht nur die Aufmachung ist gut. Auch das enthaltene Bonusmaterial ist hervorragend und gibt sehr gute Hintergrundinformationen über die Machart des Films.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkte