Es ist schon einige Jahre her, dass Autor Peter S. Beagle seinen Fantasymeilenstein „Das letzte Einhorn“ zu Papier gebracht hat. Nach einer großartigen Verfilmung in den 1980ern wurde es vor einigen Jahren Zeit die Geschichte nun auch als Comic zu veröffentlichen.
Verantwortlich dafür zeigten sich Peter B. Gillis und Renae De Liz die es geschafft haben den Flair und auch die Atmosphäre des Buches passend einzufangen. Die Handlung ist von Gillis hervorragend an dieses neue Medium angepasst worden, so dass es ihm gelungen ist, die Geschichte in sechs US Ausgaben zu pressen.
Grafisch hat De Liz eine wahre Meisterleistung verbracht. Die Protagonisten sind gut illustriert und man kann sie bei ihrem ersten Auftreten sofort erkennen, So ist der erste Auftritt von Schmendrick ein wahrer Augenschmaus, aber auch das Drumherum um diesen Auftritt ist beeindruckend. De Liz gelingt es die bedrückende Atmosphäre des Jahrmarktes bis hin zu dessen Vernichtung passend einzufangen.
Die Handlung der Geschichte an sich ist eigentlich ganz schnell erzählt. Das scheinbar letzte Einhorn der Welt fühlt sich einsam und begibt sich auf die Suche nach seinen Artgenossen. Von einem Schmetterling erfährt sie von König Haggard und seinem Roten Stier, der alle Einhörner ins Meer gedrängt hat.
Bevor sie aber das Schloss von König Haggard erreichen kann, wird sie von Mammy Fortuna gefangen genommen, die sie als neue Attraktion in ihrem Jahrmarkt benutzen möchte. Das Einhorn und die Magie von Schmendrick dem Magier sind dabei aber stärker, so dass dem Einhorn zusammen mit Schmendrick die Flucht gelingt.
In einem Dorf auf dem Weg zu Haggards Schloss zeigt Schmendrick seine großen magischen Künste, die oft eher etwas ungeplant sind. Doch kaum hat er mit seinen Tricks angefangen reitet eine Räuberbande ins Dorf ein und nimmt Schmendrick gefangen. Diesmal ist es das Einhorn, dass ihn retten muss und kommt gerade rechtzeitig bevor ein verliebter Baum Schmendricks Lebensenergie aufsaugt.
Nach dieser Episode schließt sich ihnen auch noch Molly Grue an, die ihre Räuberbande verlassen hat. Der nächste Halt für sie ist Haggards Schloss, doch genau dort wird der Rote Stier auf sie aufmerksam, so dass Schmendrick nichts anderes übrig bleibt als das Einhorn in einen Menschen zu verwandeln. Doch dies ist immer noch alles erst der Anfang.
Dies ist nicht die erste Version von „Das letzte Einhorn“ die bei Panini erschienen ist. Neben der regulären Softcover Ausgabe vor knapp 8 Jahren gab es zum Comic Festival München im Jahre 2011 auch noch eine Variant Ausgabe. Nun wurde es endlich Zeit diesen Klassiker mit einer Hardcover Ausgabe zu würdigen.
An und für sich hat mir der Band gut gefallen. Die Handlung wurde zu Beginn recht langsam erzählt und die Geschichte wurde gut aufgebaut. Leider hat sich genau dies mit dem Eintreffen in Haggards Schloss geändert. Die Story wurde rasend schnell erzählt und die Sprünge innerhalb der Erzählung waren für meinen Geschmack viel zu groß. Darüber tröstete ein wenig der Seitenaufbau hinweg, der von einer Figur zur nächsten durch ein kleines Emblem am Rand der Seite wechselte.
Im Großen und Ganzen ist die Comicadaption von „Das letzte Einhorn“ ein gelungenes Kunstwerk, welches sich für Fans des Genres auch gut als Geschenk machen wird. Diese Graphic Novel ist ein würdiges Medium für einen Meilenstein der Fantasykunst.
Meine Meinung: 9 von 10 Punkten