Das Graveyard Buch von Neil Gaiman und P. Craig Russell Comickritik
Aufgeteilt in kleinen Episoden wird über die Kindheit und Jugend von Nobody Owens berichtet, der von den Geistern auf dem Friedhof aufgezogen wird. Nach dem Mord an seinen Eltern und seiner Schwester durch den mysteriösen Jack, flieht der noch sehr kleine Junge auf den nahegelegenen Friedhof. Dort wird er sofort von den dort lebenden Geistern und dem seltsamen Silas adoptiert und beschützt. Silas verscheucht Jak und durch die Akzeptanz der Geister wird der Junge auch ein Bewohner des Friedhofs und nur noch für das Menschliche Auge sichtbar, wenn er es selbst möchte.
Einige Jahre später trifft der junge Bod auf das Mädchen Scarlett Amber Perkins, mit dem er eine schöne Zeit verbringt und die seine erste menschliche Freundin ist. Doch nach kurzer Zeit hat Bod etwas Neues auf dem Friedhof entdeckt, an dem er seine Freundin teilhaben lassen möchte. Unter einer Gruft auf einem Hügel befindet sich eine Höhle mit einem Schatz. Dieser Schatz wird aber von einem alten und mächtigen Geist bewacht, der den beiden fast zum Verhängnis wird.
Einige Jahre später erhält Bod Unterricht in den unterschiedlichsten Künsten, wie beispielsweise Spuken und Träume heimsuchen. Als Silas für ein paar Tage verreisen muss, bittet er seine Freundin Miss Lupescu so lange auf Bod aufzupassen. Zu Beginn findet Bod diese Frau sehr unfreundlich und unangenehm. Dieses ändert sich aber sehr schnell, als Bod in die Welt der Ghule eintaucht und von dort gerettet werden muss.
Nach diesem Erlebnis wird Bod auf eine Schule der Menschen geschickt, doch auch dort ist nicht alles so einfach für den Jungen, der gar nicht da sein dürfte. Einige Jahre später trifft Bod wieder auf Scarlett, die nun zu einer jungen Frau herangewachsen ist. Leider spielt das Schicksal den beiden nicht gut mit, denn durch einen unglücklichen Zufall ist Jack nun wieder auf Bods Spur gekommen und möchte nun den Auftrag zu Ende bringen, den er vor 13 Jahren begonnen hatte.
Da ich seit „Sandman“ ein großer Fan von Neil Gaiman und seinen Graphic Novels bin musste ich diesen Band haben, egal worum es darin geht und wie die Zeichnungen sind. Zuerst konnte ich mir gar nichts darunter vorstellen und fand den Titel erstmal ein wenig seltsam. Als ich dann aber angefangen habe, die ersten Seiten zu lesen, war ich direkt im Universum des kleinen Friedhofs gefangen. Gaiman gelingt es aus noch so kleinen Dingen, eine spannende Geschichte zu erspinnen und diese mit anderen Dingen zu vermischen.
Im „Graveyard Buch“ wimmelt es nur so vor Gespenstern, da diese ja den jungen Nobody großziehen und auch erziehen, egal aus welcher Epoche sie kommen. Doch auch andere Kreaturen der Nacht tummeln sich in den Geschichten. So haben zum Beispiel Ghule ein geheimes Königreich, in das sie Menschen verschleppen und zu ihresgleichen machen. Aber es gibt auch Werwölfe und wahrscheinlich Vampire, obwohl dies bis zum Ende des Buches nicht geklärt wird.
Gaimans Geschichte ist erneut großartig von P.Craig Russell adaptiert worden, der sich auch scho für die Adaption von „Coraline“ verantwortlich zeigte. Da das „Graveyard Buch“ aus vielen kurzen Einzelgeschichten besteht, hat Russell das Zeichnen diesmal aber nicht alleine übernommen, sondern sich die Hilfe vieler seiner Zeichnerkollegen sichern können. So kann man Zeichnungen von Kevin Nowlan, Tony Harris, Scott Hampton, Galen Showman, Jill Thompson, Stephen B. Scott, David Lafuente und natürlich von Russell selber bestaunen und genießen.
Meiner Meinung nach ist „Das Graveyard Buch“ große Comickunst. Die Story ist gut durchdacht du bietet immer wieder neue Wendungen, die man so vorher nicht erwartet hat. Am Ende werden alle Handlungsfäden zusammengeführt, so dass die Geschichte wirklich rund ist. Durch die verschiedenen Zeichner, gleicht keine Geschichte der anderen, was das Lesen wirklich abwechslungsreich gestaltet.