Der Hamburger Kiez auf St. Pauli besteht aus mehr als nur die Reeperbahn und Rotlicht, mehr als schummrige Straßenecken, mehr als nur der Goldene Handschuh, mehr als nur die Rote Flora oder der berühmte Penny. Der Autor Daniel Schmidt, Wirt/Besitzer vom Elbschlosskeller (unter anderem), zählt dazu auch die Lebensumstände, die Menschen, die gemütlichen Hinterhöfe und Eckkneipen und vieles mehr dazu.
Daniel Schmidt erzählt selbst aus seinem Leben, nimmt mit durch Schicksalsschläge, den Beginn der Corona-Pandemie, Absturz und Aufstieg. Aber auch andere Menschen aus seinem Umfeld kommen zu Wort.
Auf der einen Seite total faszinierend – auf vielfältige Ebenen. Auf der anderen klingt es gefährlich, nur für die Hartgesottenen und keinesfalls für solche, die eine Tendenz haben könnten, dort unterzugehen. Ich war nur einmal in Hamburg, glaube im Viertel St. Georg und auch schon wieder 15 Jahre her. Das Hotel Atlantic und die Außenalster. Mehr habe ich kaum nennenswertes zu Gesicht bekommen. War nur sehr kurz dort und komplett überfordert. Gleichzeitig aber auch erfreut mal hier zu sein.
Meinen Aufenthalt kann man also so beschreiben: Ankommen, Termin, schlafen, weg. Vielleicht war es ein klein wenig anders. Aber nicht viel und nicht im relevanten Ausmaß. Das Buch bietet wesentlich mehr als ich in kurzer Zeit in der Hotel-Umgebung gesehen habe. Außerdem bietet das Buch Platz für einige der interessanten Menschen aus Daniel Schmidts Umfeld. Und dann natürlich der sehr persönliche Einblick in einigen Momenten aus seinem Leben.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ließ sich flüssig lesen. Höchst interessanten Anekdoten, Einblicke und Informationen.
Daniel Schmidt
Kiez – Kein Roman
Edel Books
Mitarbeit:Köhne, Olaf; Käfferlein, Peter
Kartoniert, 224 S.
ISBN-13: 978-3-8419-0790-5