Zuletzt bewusst habe ich die Platte “Apocalyze” gehört. Vielleicht auch noch was anderes. Aber diese Platte erschien vor zehn Jahren von der japanischen Metalcore-Band mit Electro-Einflüssen. Nun liefern Crossfaith mit “AЯK” ihr neuestes Werk ab. Der Longplayer erschien am 26. Juni dieses Jahres via UNFD. Bei “AЯK” handelt es sich außerdem um das erste Album mit Daiki Koide an der Gitarre und das letzte Werk mit Langzeit-Bassist Hiroki Ikegawa.
Aus dem Album stammen fünf Singles: “Zero”, erschien am 15. Februar 2024, “L.A.M.N.” (featuring Bobby Wolfgang) (18. April 2024), “God Speed” (featuring Wargasm) (16. Mai 2024), “Warriors” (featuring MAH of SiM) (7. Juni 2024) und “My Own Salvation” (erschienen am 27. Juni 2024). Der Track mit Wargasm ist eine Hymne an den Hedonismus. Bei SiM handelt es sich um eine japanische Alternative Metal-Band, die verschiedene Einflüsse in ihren Songs nutzt. Neben den beiden Genres, in der Stilbeschreibung kommen auch Ska, Reggae, Dub und Punk vor.
Zum Track “L.A.M.N.” featuring Bobby Wolfgang schreibt die Band: “This song is like an antithesis to phenomena like lookism and other political correctness going over the edge today. Through this song, the band conveys the message that it is alright to break down in this corrupted society. It is completely natural that everyone is different. It features Bobby Wolfgang, who is one of the artists we’ve always wanted to collaborate with, and he definitely brought that edge to this song”.
Die MySpace-Generation wird sich wahrscheinlich an die schlecht lesbaren Songtitel erinnern. Crossfaith haben mit “DV;MM¥SY5T3M” nun ihren eigenen Track dieser Art rausgehauen. Er sticht nicht nur deshalb heraus, sondern auch, weil dieser das ein oder andere harte Riff beinhaltet. Mit einem böseren Breakdown-Moment und einem bleurghhh-Sound. Sehr schön und macht Spaß auf mehr. “HEADSHOT!”, ein Track der vorher kommt, leitet den schlecht-entzifferbaren, dafür gut hörbaren, Song ein.
Auch “Warriors” mit MAH von SiM sticht heraus, weil dort einige Einflüsse verarbeitet werden, die ich eher bei der Band des Gastes verortet hätte. Apropos Eigenheiten: Bei “The Final Call” als Intro gibt es einen Hardstyle-Moment und der Track “Afterglow”, zwischen “Night Waves” und dem hellsten Stern des Sternbilds Kiel des Schiffes (eigentlich heißt das Sternbild “Carina”) namens “Canopus”, gepackt bringt ein chilliges Gefühl mit sich. Wird im Flugverkehr auch als Orientierung benutzt.
Insgesamt konnte mich Crossfaith mit diesem Album nicht zu 100% überzeugen, aber das Werk ist weit davon entfernt ein schlechtes zu sein. Viel mehr beinhaltet es einige gute Momente, die, die seltsamen oder “negativen” Parts wieder mehr als ausgleichen. Persönlich haben mich die härteren Parts etwas mehr abgeholt, fühlte mich aber auch derweil, im positiven Sinne, an Celldweller erinnert. Gutes, schönes Album. Bin gespannt auf mehr.
CROSSFAITH
AЯK
UNFD
26 June 2024